Neuss Clemens-Sels-Museum will intensiv mit Schulen zusammenarbeiten

Neuss · Das Clemens-Sels-Museum will die Kooperation mit Neusser Schulen weiter ausbauen. Dazu wurde gestern ein Kooperationsvertrag mit dem Erzbischöflichen Gymnasium Marienberg unterzeichnet. Damit wurde festgeschrieben, dass die Zusammenarbeit, die derzeit schon im Fach Kunst besteht, auch auf die Fächer Geschichte, Latein, Religion und Deutsch ausgeweitet werden soll.

 Schulleiter Josef Buldrich und Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz bei der Vertragsunterzeichnung vor Bildern der aktuellen Schüler-Ausstellung.

Schulleiter Josef Buldrich und Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz bei der Vertragsunterzeichnung vor Bildern der aktuellen Schüler-Ausstellung.

Foto: Woi

"Wir arbeiten bereits intensiv mit der Schule zusammen", sagte Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz bei der Vertragsunterzeichnung. "Jetzt wollen wir das in eine feste Form gießen, damit das eine Regelmäßigkeit entwickelt." Schon seit 2008 gab es immer wieder Projekte, die das Museum und die Schule gemeinsam realisiert haben.

Zuletzt hatte der Kunstleistungskurs, der dieses Jahr das Abitur ablegt, Bilder für eine eigene Ausstellung angefertigt. Unter dem Namen "(M)Ein Bild vom Menschen - Porträtmalerei im Spannungsfeld von Nähe und Distanz" sind bunte Bilder von Prominenten entstanden. Die Jugendlichen hatten Porträts von US-Präsident Donald Trump, Satiriker Jan Böhmermann oder dem toten Nirvana-Sänger Kurt Cobain nach Vorlage eines Fotos gemalt. Angeregt wurden die Kunstwerke von einer Ausstellung im Clemens-Sels-Museum. Noch bis zum 18. Februar sind die Arbeiten der Schülerinnen im Museum zu sehen. Die Ausstellung ist Teil des Programms "Unterricht am Original", bei dem Schulklassen sich mit Kunstwerken im Museum beschäftigen. "Die Aktion zeigt, dass auch heute in der digitalen Zeit der Funke vom Original überspringt", sagte Husmeier-Schirlitz.

Auch Schulleiter Josef Burdich betonte die Potenziale der Kooperation: "Das ermöglicht den Schülern eine Begegnung mit der echten Vergangenheit - statt nur mit der digitalen", sagt er. "Die römische Seite von Neuss zum Beispiel betrifft auch die Fächer Latein und Geschichte", sagte er. Im Herbst soll das Fach Deutsch eingebunden werden: Für die Ausstellung "Erklär mir die Liebe" sollen Gedichte der Jugendlichen ausgestellt werden. "Wir hoffen, dass die Koooperation ein Vorbild für andere Schulen ist", sagt Husmeier-Schirlitz. Schon jetzt können Neusser Schüler die Ausstellungen kostenfrei besuchen. Führungen für Schulklassen seien auch schon ab halb neun möglich, wenn das Museum eigentlich noch geschlossen ist, sagte die Direktorin.

(mre)
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