Neuss Das Einmaleins des Busfahrens

Neuss · Zum 13. Mal laden die Stadtwerke Viertklässler in ihre "Busschule" ein.

 Stephan Lommetz und Jörg Steinfort (v.l.) von den Neusser Stadtwerken in der "Busschule" mit der 4a der GGS Kyburg aus Weckhoven.

Stephan Lommetz und Jörg Steinfort (v.l.) von den Neusser Stadtwerken in der "Busschule" mit der 4a der GGS Kyburg aus Weckhoven.

Foto: Lothar Berns

Was ist das für ein Knopf, auf dem ein Kinderwagen zu sehen ist? Welcher Sitzplatz ist für mich am sichersten? Wo verstaue ich meinen Ranzen während der Fahrt? Diese und mehr Fragen beantworten die Neusser Stadtwerke in ihrer sogenannten Busschule, die sie bereits zum 13. Mal anbieten. Vor zwölf Jahren startete das Neusser Unternehmen noch mit 150 Kindern, in diesem Jahr sind es knapp 1000 Schüler, die in den kommenden vier Wochen auf dem großen Parkplatz vor der Eissporthalle das Einmaleins des Busfahrens lernen werden.

Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt. "Die Viertklässler wechseln nach den Sommerferien auf weiterführende Schulen. Und vielfach werden sie mit unseren Bussen eigenständig zu ihren neuen Schulen fahren", sagt Stephan Lommetz, Vorsitzender der Geschäftsführung. Mit dem Projekt sollen die Kinder sozusagen ihren "Busfahrführerschein" machen.

Zum Auftakt holte Busfahrer Josef Spicker gestern die Klasse 4a der Gemeinschaftsgrundschule Kyburg in Weckhoven ab. Die Busschule erlebten sowohl die Mädchen und Jungen als auch die Lehrerin Lea Schieblon zum ersten Mal mit. "Die Kinder haben schon viele wichtige Dinge gelernt - zum Beispiel, wo sie am besten aussteigen oder worauf sie bei einer Haltestelle achten müssen", sagte die Lehrerin.

Besonders anschaulich wurde es für die insgesamt 23 Mädchen und Jungen aus Weckhoven, als "Willi die Tonne" zum Einsatz kam - bei einem abschreckenden Experiment. So wurde der große Plastikbehälter zunächst am Endes des langen Busgangs aufgestellt.

Bei einer plötzlichen Vollbremsung erlebten die Schüler, wie "Willi die Tonne" regelrecht durch das Fahrzeug katapultiert wurde - damit man nicht in "Willis" Situation gerät, ist stets Festhalten im Bus angesagt.

Die Organisation der Busschule ist für die Stadtwerke kein Kinderspiel. So müssen 40 Termine innerhalb der vier Wochen mit den Schulen und in Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung koordiniert werden. Die Reaktionen der Kinder lassen aber in der Regel nicht lange auf sich warten. "Jedes Jahr bekommen wir gemalte Briefe, Bilder und gebastelte kleine Busse als Erinnerung zugeschickt", sagt Jörg Steinfort, Abteilungsleiter Marketing und Vertrieb im Bereich Nahverkehr.

(NGZ)
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