Neuss Das Orchester singt beim Winterkonzert

Neuss · Mit einer Überraschung endete der Jahresauftakt der Bürgergesellschaft im ausverkauften Zeughaus.

 Da spielen die Musiker noch, später sangen sie zur Überraschung der Gäste.

Da spielen die Musiker noch, später sangen sie zur Überraschung der Gäste.

Foto: woi

Ein Symphonieorchester kann auch als Chor überzeugen. Den Beweis dazu trat das Universitätsorchester der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf am Samstagabend an. Nach einem temporeichen und mitreißenden Konzert legten die Musiker ihre Instrumente aus der Hand und stimmten Engelbert Humperdincks Lied "Abends will ich schlafen gehen" aus der Oper "Hänsel und Gretel" an, das Felix Pütter, Bratschist im Studentenorchester, für einen vierstimmigen Chor umgearbeitet hatte.

Die Zuhörer im ausverkauften Zeughaus erlebten so eine echte Überraschung zum Abschluss des Winterkonzertes der Bürgergesellschaft, doch Silke Löhr hatte diesen Akzent bewusst gesetzt. "Das Programm war sehr laut und schnell", sagt die Dirigentin, "da kann man nicht noch einen Knaller draufsetzen." Zudem gelang mit dieser bewegenden Zugabe ein Zirkelschluss zu dem Anfang des Konzertes, das die Leiterin des Orchesters unter das Motto "Idée fixe" gestellt hatte, und in dem das Orchester neben zwei Sätzen der "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz, Nicoló Paganinis Violinkonzert "La Streghe" und Modest Mussorgskys "Nacht auf dem kahlen Berge" eben auch die Ouvertüre zur Oper "Hänsel und Gretel" präsentierte.

Johann-Andreas Werhahn, Präsident der Bürgergesellschaft und zum neunten Mal Gastgeber an diesem Abend voller Musik und Begegnungen, hatte zu dem Konzertmotto eine ganz eigene Deutung. "Idée fixe: Es geht um Liebe, Sehnsucht, Tanz und Erlösung. Und die Passion, die Motivation, die mehr ist als nur normal", sagte er und kam darüber zu dem Thema bürgerschaftliches Engagement. "Es gibt nicht nur Bürgerrechte, sondern auch Bürgerpflichten", sagte Werhahn. Und es sei höchste Zeit, dass "wir uns diese Pflichten wieder stärker ins allgemeine demokratische Bewusstsein heben." Stellvertretend für alle Ehrenamtler dankte er daher Schützenpräsident Martin Flecken und Stefanie Sassenrath vom Sozialdienst katholischer Frauen, die er beide im Publikum ausmachte, für ihr Engagement. Und er überraschte Harald Kuhn, der sich in besonderer Weise um die Stele verdient gemacht habe, die seit dem Vorjahr an den Ehrenbürger Hermann-Wilhelm Thywissen erinnert. Der Rest des Abends war Plauderei, Begegnung und Genuss - im Foyer.

(-nau)
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