Neuss Das unerwähnte Königsgeschenk

Neuss · Schützenkönig Christoph Napp-Saarbourg stiftet einen "XXL-Fahnenmast".

 Die Montage zeigt den inzwischen verworfenen Standort für den Fahnenmast. Er wird weiter in Richtung Markt (im Bild rechts) verrückt.

Die Montage zeigt den inzwischen verworfenen Standort für den Fahnenmast. Er wird weiter in Richtung Markt (im Bild rechts) verrückt.

Foto: Dickmann

Neuss soll bunter werden. Mit diesem Wunsch aber auch Versprechen hat Christoph Napp-Saarbourg vor einem Jahr sein Amt als Schützenkönig angetreten. Jetzt löst er es mit seinem Königsgeschenk ein, das allerdings beim Königsehrenabend mit keiner Silbe Erwähnung gefunden hatte. Von einem besonders hohen Mast soll zum Schützenfest in elf Metern Sichthöhe die Stadt-Fahne wehen.

Aufgestellt wird sie unterhalb des Romaneum, in Richtung Wendersplatz. Die ursprüngliche Idee, sie in dem Grünstreifen vor den wieder freigelegten Stadtmauerresten aufzurichten, wurde aus zwei Gründen verworfen. Die Denkmalschützer wären zu beteiligen gewesen, was eine Verzögerung zur Folge gehabt hätte. Vor allem hätte der Mast in einer Senke gestanden und gegenüber dem Fahrbahnniveau zwei Meter seiner stattlichen Größe eingebüßt. Den jetzt ins Auge gefassten Standort hätte er nicht vorzuschlagen gewagt, sagt Napp-Saarbourg - das tat die Stadtverwaltung, die seine Idee unterstützt. Heute wird er im Detail festgelegt, das Erdreich ausgeschachtet und das Fundament gelegt. Lieb wäre es Napp-Saarbourg, wenn die Stadtfahne am Freitag vor der Kirmeseröffnung erstmals gehisst werden könnte - als Gruß an alle Gäste. Vielleicht, denkt er laut nach, könnte daraus ein fester Termin im Festtagsprogramm künftiger Könige werden.

Karl-Theo Reinhart wird das nicht betreffen. Er war schon Schützenkönig - und zwar im Jahr 2005/06. Sein Königsgeschenk war damals eine Stele in Form der Neusser Vogelstange, auf der die Namen aller Schützenkönige seit Gründung des Vereins im Jahr 1823 verewigt waren. Diese Stele, vor zwei Jahren von einem Müllauto fast irreparabel zerstört, kehrt noch in dieser Woche an den Standort Krämerstraße zurück. Nach langen Schriftwechseln zwischen Bürgerschützen und Versicherungen und nach einem neuen Genehmigungsverfahren, seien nun die Fundamente vorbereitet, sagt Reinhart. Er hat die Stele, die schon drei Mal von Lastwagen angefahren und beschädigt worden war, nun inwendig zusätzlich versteifen lassen. Sicher ist sicher.

(-nau)
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