Neuss Der Lotse vom Hauptbahnhof

Neuss · Paul Janßen kennt sich rund um den Theodor-Heuß-Platz bestens aus. Manche Beobachtung wird zu einer Anregung.

 Paul Janßen vermisst am Hauptbahnhof an vielen Stellen klare Hinweise. Auf viele Mängel hat er hingewiesen - und wartet zum Teil noch auf Antwort.

Paul Janßen vermisst am Hauptbahnhof an vielen Stellen klare Hinweise. Auf viele Mängel hat er hingewiesen - und wartet zum Teil noch auf Antwort.

Foto: Woi

Paul Janßen hat oft genug Menschen herumirren sehen, die sich am und im Hauptbahnhof nicht orientieren konnten. Immer hat er weitergeholfen, wenn nach dem Weg gefragt wurde. Dann ging der Reuschenberger die Sache systematisch an. In einer Fülle von Briefen hat er Verbesserungsvorschläge gemacht, doch nicht immer bekommt er Antwort. "Ein Problem sind die Zuständigkeiten, die sich am Hauptbahnhof oft überschneiden", sagt Janßen. Dabei gehe es bei seinen Beobachtungen nur um Kleinigkeiten, "die helfen können, auf die Bahn umzusteigen".

Was Janßen richtig stört: "Immer wieder wird man aufgefordert, auf Mängel hinzuweisen. Doch wenn man das tut, ist Schweigen im Wald", sagt er. Das korrespondiert mit Berichten anderer Neusser, die nun die SPD-Ratsfraktion zum Anlass nahm um nachzufragen, wie die Stadt mit Beschwerden umgeht. "Wir hören aus der Bürgerschaft, dass das sehr unterschiedlich gehandhabt wird", sagt Reiner Breuer (SPD). Dem widerspricht Bürgermeister Herbert Napp. Klar geregelt sei das Verfahren bei Eingaben an den Beschwerdeausschuss. Es sei nicht möglich, dass Anregungen oder Ähnliches im Rathaus versacken, sagt Napp. "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir einer Beschwerde mal nicht nachgegangen sind." Manchmal allerdings komme ein Antwortschreiben erst spät.

Wie spät, davon hat Paul Janßen zumindest eine Ahnung. Am 2. März hatte er sich an das Tiefbaumanagement gewandt, weil mit der Umgestaltung am Theodor-Heuss-Platz ein Kasten mit Stadtplan verschwunden ist. Trotz Nachfrage sechs Wochen später - per Einschreiben abgeschickt - hat er bis heute keine Antwort. Sein Verdacht: "Der Kasten wurde entsorgt."

Ebenso wichtig wie den Stadtplan fände Janßen klare Hinweise am Ausgang des Bahnhofes zur S-Bahn und den Bushaltestellen etwa an der Krefelder Straße. Dazu gibt es ebenso einen Schriftwechsel wie zu der Forderung, die Wegweisung aus dem Hauptbahnhof Richtung Jobcenter zu verbessern. Im Bahnhof stehe nur "Ausgang Zufuhrstraße", sagt Janßen, aber für die Südliche Furth, den Gare du Neuss und das Jobcenter - kurz: die wichtigen Anlaufstellen an der Karl-Arnold-Straße - fehlt jeder Hinweis. Ebenso wie am Jobcenter für die Klienten dort ein Hinweis auf die Innenstadt fehlt. Auch darauf wurden zuständige Stellen aufmerksam gemacht.

Dass die Verkehrsführung an der Marienkirche, die mit dem Umbau des Heuss-Platzes geändert wurde, von etlichen Autofahrern ignoriert wird, hat er dem Amt für Verkehrslenkung auch mitgeteilt. Das hat daraufhin nicht nur die Beschilderung verändert - sondern Janßen das auch schriftlich gegeben.

(NGZ)
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