Neuss Der Manager für die "Marke Neuss" geht

Neuss · 2008 wurde Neuss Marketing gegründet und Peter Rebig an die Spitze des Stadtmarketings gestellt. Der konnte in sieben Jahren viel erreichen

 Märkten hat Peter Rebig in seinen Marketing-Aktivitäten besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Ein Slogan wurde daraus nie.

Märkten hat Peter Rebig in seinen Marketing-Aktivitäten besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Ein Slogan wurde daraus nie.

Foto: A. Woitschützke

Als die Stadt bei ihm anklopfte, brauchte Peter Rebig genau vier Stunden Bedenkzeit. Dann stand für ihn fest: "Das machst du". Bedauert hat der noch 61-Jährige das nicht, denn dem schnell gefassten Beschluss folgten sieben Dienstjahre an der Spitze der Neuss Marketing GmbH, die er seit deren Gründung als Stadtmarketing-Gesellschaft mitprägen konnte. Morgen verabschiedet sich der Mann, der die Marke Neuss bekannt machen sollte - mit einem "Jahresring" mehr - aus dieser Aufgabe.

Vor sieben Jahren kamen einige Zufälle fast glücklich zusammen. Die Stadt wollte ihre Marketing-Aktivitäten unter einem Dach bündeln und suchte einen Kaufmann, der das mit Zielen hinterlegen und wirtschaftlich abbilden konnte. Und Peter Rebig hatte Zeit. Nach fast einem Vierteljahrhundert in der Geschäftsführung des Sport-Informations-Dienstes (SID) hatte er die Arbeit dort beendet und wollte sich in Richtung Sport- oder Sportmarketing umorientieren - vielleicht sogar in Südafrika, seinem Sehnsuchtsland. Ein Anruf aus dem Rathaus gab der Lebensplanung eine neue Wendung. Dass er als "Lückenbüßer" ins Rennen kam, weil ein schon aufgesuchter Geschäftsführer doch nicht antrat, habe ihn nie gestört, sagt Rebig. Denn die Aufgabe reizte.

Seit Neuss Marketing aus der Taufe gehoben wurde, wuchs das Team nicht weiter, wohl aber das Aufgabenspektrum. Zu der Aufgabe Tourismusförderung und der Vermarktung von Zeughaus und Stadthalle, die man mit der "Neusser Tagungs- und Tourismus GmbH" (NTTG) übernommen hatte, kamen bald die Zuständigkeit für die Rennbahn und den Bürgerpark dort und zahlreiche Aktivitäten, die sich in Festen ausdrückten: Die "Nüsser Genüsse" als sommerliches Pendant zur schon etablierten Gastronomie-Leistungsschau "Genießertreff", das "Zeitsprüngefest" oder Oster- und Nikolaus-Aktionen. "Familien haben uns dabei immer besonders am Herzen gelegen", sagt Rebig, der dabei auch "seine" Locations Rennbahn und Zeughaus nach Möglichkeit einbinden wollte.

Eine politische Note bekam die Arbeit durch die Gründung der "Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss" (ZIN), die bei Neuss Marketing vorbereitet wurde. Die ersetzte die Werbegemeinschaft alten Stils und versuchte, durch Eindung von Gastronomie, Dienstleistern und vor allem den Immobilienbesitzern alle Innenstadtakteure unter einen Hut zu bringen. Gemeinsames Ziel: Stärkung der City bei einem gleichzeitgen differenzierten Eigenleben in den vier Quartieren. Rebig und Neuss-Marketing waren mittendrin und sind heute mit gefordert, wenn von Innenstadtstärkungsfonds und der Entwicklung des "digitalen Hauptstraßenzuges" die Rede ist.

Weil Rebig immer versuchte, etwas zu initiieren, was sich nach Möglichkeit finanziell selber trägt, erlebten Märkte eine neue Blüte. "Neuss war immer eine Stadt des Handels und der Märkte", sagt Rebig, der daraus aber keinen Marketing-Slogan schmieden ließ. Dann wäre in der Außenwerbung zu viel verloren gegangen, was Neuss auch ist, sagt er: "Mir reicht der Slogan: Neuss am Rhein."

2008 war Rebig auf der Suche nach etwas Neuem. Diese Neugier hat er noch immer. Vielleicht klingelt ja noch einmal sein Telefon....

(NGZ)
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