Neuss Der Sprachbarriere den Kampf ansagen

Neuss · Seit dem 1. Februar bietet das Spee-Kolleg einen Deutschkursus für Flüchtlinge an - nun soll er ausgeweitet werden.

 Dreimal pro Woche unterrichtet Lehrerin Nadine Pullen (l.) ihre Flüchtlingsklasse im Spee-Kolleg.

Dreimal pro Woche unterrichtet Lehrerin Nadine Pullen (l.) ihre Flüchtlingsklasse im Spee-Kolleg.

Foto: Woitschützke

Der erste wichtige Schritt zur Integration ist die Sprache. Das weiß man auch am Neusser Speekolleg an der Paracelsusstraße und bietet seit dem 1. Februar erstmalig einen Sprachkursus für Flüchtlinge an. "Mit unserem Vorschlag sind wir beim Sozialamt auf offene Ohren gestoßen", sagt Leiter Norbert Keßler, der im Januar zahlreiche Anmeldegespräche mit Menschen aus verschiedenen Ländern führte, um die insgesamt 20 Plätze zu besetzen. "Aufgrund der Sprachbarriere war das teilweise sehr schwierig, aber im Endeffekt hat es funktioniert", sagt Keßler. Zudem seien viele der jungen Menschen aufgrund schlimmer Erlebnisse in ihrem Heimatland traumatisiert.

Dass sich die Flüchtlinge, alle zwischen 19 und 30 Jahre alt, nach nur wenigen Monaten mittlerweile gut auf Deutsch verständigen können, ist vor allem Lehrerin Nadine Pullen zu verdanken, die die Klasse dreimal pro Woche betreut. "Viel funktioniert über Mimik und Körpersprache. Man muss auch darauf achten, sehr langsam zu sprechen", sagt sie.

Nicht alle, die den Kursus im Februar begonnen haben, sind noch dabei - die Gründe sollten die Verantwortlichen jedoch freuen: "Einige Flüchtlinge musste den Kursus abbrechen, weil sie eine Ausbildungsstelle bekommen haben", sagt Nadine Pullen und lächelt.

Zwar neigt sich der "Pilot-Kursus" dem Ende zu, er wird jedoch als Fortgeschrittenenkursus fortgesetzt. "Für ihn sind noch Plätze frei", sagt Nadine Pullen. Darüber hinaus läuft derzeit auch die Anmeldephase für die zweite Einsteigerklasse, die ihre erste Stunde direkt nach den Sommerferien haben wird. Für sie stehen ebenfalls 20 Plätze zur Verfügung.

(NGZ)
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