Alard Von Buch "Der Wille zu Leistung und Erfolg ist groß"

Neuss · Der Inhaber der Neusser Privatschule über sein Modell, mit individueller Förderung junge Menschen erfolgreich zu machen.

 Der Architekt Alard von Buch (41) führt seit 2009 als geschäftsführender Gesellschafter die Neusser Privatschule an der Graf-Landsberg-Straße 1.

Der Architekt Alard von Buch (41) führt seit 2009 als geschäftsführender Gesellschafter die Neusser Privatschule an der Graf-Landsberg-Straße 1.

Foto: Woi

Herr von Buch, an wen wendet sich Ihr Schulangebot?

Alard von Buch Wir sind klein, fein und flexibel. Das ist wichtig, denn Menschen lernen nun einmal im selben Umfeld nicht gleich gut und schnell. Bei uns sind Mädchen und Jungen richtig, die das Potenzial fürs Abitur haben, aber in einer öffentlichen Schule nicht die Zeit, den Raum und die richtige Geschwindigkeit finden, um alles abzurufen, was in ihnen steckt. In der Neusser Privatschule sitzen sie nicht im G8-Zug, sondern wir führen sie in 13 Jahren zum Abitur. Unser Ansatz: familiäre Umgebung, kleine Klassen, individuelle Förderung, hohe Sozialkompetenz, Pädagogen, die fördern und fordern.

Hört sich an, als sei Überschaubarkeit Ihr Konzept. Ist das so?

Von Buch Ich würde es so nicht formulieren, aber es ist richtig. Bei uns ist vieles klein: die Schülerzahl, das Lehrerkollegium, das Gebäude. Mit 150 Kindern haben wir insgesamt so viele Schüler wie große Gymnasien allein in einer Jahrgangsstufe. Aber eins ist bei uns, bei Schülern und Lehrern, immer groß: Der Wille zur Leistung und zum guten Ergebnis.

Als Ergänzungsschule dürfen Sie keine Prüfungen abnehmen. Fühlen Sie sich als vollwertige Schule?

Von Buch Selbstverständlich. Unsere Absolventen erreichen bei den Abschlussprüfungen sehr gute Ergebnisse. Sie werden zur Zeit im Rahmen der externen Prüfungen zur Fachoberschulreife (FOR) in Benrath sowie zum Abitur objektiv geprüft. Dort dokumentieren wir außerhalb der eigenen Klassenräume unseren hohen Standard. Darauf sind wir stolz.

Welchen Preis hat die Leistung?

Von Buch Das Schulgeld liegt zwischen 690 und 790 Euro pro Monat; bis zu 30 Prozent sind steuerlich absetzbar. Ich weiß, das ist für viele Familien viel Geld. Im Vergleich mit anderen Privatschulen bieten wir ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Sie sind eine Schule für Reiche.

Von Buch Unsere Schule wird in der Mehrzahl von Kindern besucht, die aus der Mittelschicht kommen. Familien verzichten eher auf eine Urlaubsreise, um das Schulgeld für die Tochter oder den Sohn bezahlen zu können. Sie tun das, weil sie wissen, dass sich die Investition in die Bildung ihrer Kinder lohnt. Viele Eltern haben als Schüler auch eine schwierige Situation durchgemacht und wissen, wie weh Frust tut. Oft können wir mit unserem individuellen Angebot da wirklich helfen.

Und Sie haben immer Erfolg?

Von Buch Nein. Es klappt nicht immer. Natürlich verlassen uns Kinder auch wieder frühzeitig. Aber die durchschnittliche Verweildauer der Schüler liegt bei rund sechs Jahren.

Was würde fehlen, wenn es Ihre Privatschule nicht gäbe? Die 150 Schüler fänden auch andernorts Platz.

Von Buch Mathematisch haben Sie Recht, pädagogisch nicht. Unsere 150 Individualisten würden sich an öffentlichen Schulen weniger gut entfalten, viele würden eventuell bis zur Hauptschule durchgereicht. Wir machen sie erfolgreich. Ohne die Neusser Privatschule hätten tausende junger Menschen seit 1971 ihren Abschluss nicht geschafft.

Was machen Sie anders als andere?

Von Buch Wir nehmen uns die Zeit, die ein Schüler benötigt, um Erfolg und Freude zu haben. Wir schaffen Erfolgserlebnisse, weil wir Stärken stärken und dann überrascht feststellen, dass viele Schwächen wie von selbst verschwinden. Nicht selten sagen uns Eltern: Ich erkenne mein Kind nicht wieder.

Ist die Neusser Privatschule auch die richtige Schule für Ihre Kinder?

Von Buch Sie steht ihnen offen. Aber zwei sind noch zu klein, um eine weiterführende Schule zu besuchen. Die Große besucht das Georg-Büchner-Gymnasium, weil dort ihre Freundinnen sind und weil ihr das Angebot vom Chor bis zum Sport gefällt. Das ist auch gut so, denn es gibt nicht DIE richtige Schule, sondern jedes Kind muss gemeinsam mit den Eltern individuell die richtige Schule für sich finden.

Studieren Ihre Absolventen in der Mehrzahl nach dem Abitur?

Von Buch Viele wissen genau, was sie für einen Weg einschlagen wollen. Einige suchen nach Orientierung, machen ein soziales Jahr, Praktika oder gehen auf Reisen. Auffallend viele landen später im elterlichen Betrieb und sind da richtig gut.

LUDGER BATEN FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(NGZ)
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