Neuss Diakonie baut neue Kitas auf der Furth

Neuss · Nach Monaten Stillstand wurde der Bau der neuen Kita "Kappeswiese" wieder aufgenommen. Betrieben wird sie vom Diakonischen Werk, das zu den großen Trägern aufgestiegen ist. Auch die Kita "Wirbelwind" braucht einen Neubau.

Neuss: Diakonie baut neue Kitas auf der Furth
Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Manchmal holt Vera Aumann die Pläne aus der Schubladen und hängt sie aus. Für die Kinder aus der Kita "Kappeswiese" sind sie wie ein Versprechen und werden entsprechend bestaunt. Ein Versprechen, das schon bald eingelöst werden kann, denn während die Kinder auf der "Kappeswiese" noch in ihrem Provisorium spielen, hat fast nebenan das Gebäudemanagement der Stadt in dieser Woche mit dem Bau einer neuen Einrichtung für sie begonnen. In genau einem Jahr sollen sie umziehen.

 In der provisorischen Kindertagesstätte "Kappeswiese" haben Leiterin Vera Aumann (r.) und ihre Kollegin Burcu Colakoglu schon die Ansichten der Neuen Kita aufgehängt. Für die Vorfreude.

In der provisorischen Kindertagesstätte "Kappeswiese" haben Leiterin Vera Aumann (r.) und ihre Kollegin Burcu Colakoglu schon die Ansichten der Neuen Kita aufgehängt. Für die Vorfreude.

Foto: A. Woitschützke

Der Ausbau der Kindertagesbetreuung bleibt für Politik und Verwaltung auch in diesem Jahr eines der Top-Themen. Aktuell wird die Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplanes vorbereitet, berichtet Ann Christin Kaup vom Jugendamt der Stadt. Dazu werden die Anmeldezahlen aber auch die Bevölkerungsstatistik ausgewertet.

Die Frage, inwieweit der Zuzug von Flüchtlingen zu berücksichten ist, habe man im Blick. "Wir sind darüber auch mit den Trägern im Gespräch", sagt Kaup. Allerdings sei diese Entwicklung kaum zu kalkulieren, ergänzt Jugenddezernent Stefan Hahn. Er will dem Jugendhilfeausschuss im März die Anmeldezahlen präsentieren, die Fortschreibung der Bedarfsplanung in einer der folgenden Sitzungen. Man plane mit Ausbaureserve, sagt er.

Im Rahmen dieser Ausbauplanung ist das Diakonische Werk Neuss zu einem der größeren Träger aufgestiegen. 2012 hat sie die ersten Einrichtungen von evangelischen Gemeinden übernommen, inzwischen betreibt sie sechs Einrichtungen. "Ab August werden es sieben sein", berichtet Stephan Butt, der Bereichsleiter der Familien- und Jugendhilfe der Diakonie, der aber auch schon den Vertrag für eine achte Kita mit der Stadt geschlossen hat. Der wird auf dem Areal des ehemaligen St.-Alexius-Krankenhauses entstehen. Wann, ist noch offen.

Die Kita "Kappeswiese" war die erste, die die Diakonie nicht übernahm, sondern von sich aus akquirierte. 2013 war das. Damals wurde eine Einrichtung mit vier Gruppen neu aufgebaut und auf dem Gelände an der Freiheitsstraße, auf dem nach Butts Angaben früher eine Sauerkrautfabrik gestanden hat, zunächst in einem Provisorium untergebracht. Die Container, in denen inzwischen eine fünfte, eine Übergangsgruppe eingerichtet wurde, sollten ein Jahr als Kita genutzt werden, dann war schon der Umzug in den Neubau vorgesehen gewesen. Doch daraus wurde nichts. Die Stadt, so vermutet Butt als entscheidenden Grund, hatte den Bau ausgeschrieben, wollte aber nur 14 Euro Miete pro Quadratmeter akzeptieren. "Da sind die Investoren abgesprungen", sagt er.

Nun baut die Stadt selbst. Der Grundstein für den zweigeschossigen Bau, der mit 3,2 Millionen Euro zu Buche schlagen und als Familienzentrum betrieben wird, wurde schon Anfang Oktober gelegt, "doch danach waren die Bagger schnell wieder weg", sagt Butt. Jetzt sind sie wieder da.

Für die Kita "Wirbelwind", eine weitere Einrichtung der Diakonie auf der Furth, wird ebenfalls ein Neubau erwogen. Das Gebäude sei baulich abgängig, sagt Jugendamtsmitarbeiterin Kaup. Auch dieses Thema wird den Jugendhilfeausschuss im März beschäftigen. Die Vorbereitungen laufen aber schon. Mit der katholischen Heilig-Geist-Gemeinde wurde schon über einen Mietvertrag verhandelt, bestätigt Joachim Goerdt vom Kirchenvorstand der Gemeinde. Die hatte das Pfarrheim selbst als Übergangslösung genutzt, während ihre Kita am Weißenberger Weg neu gebaut wurde. "Das Pfarrzentrum ist nicht ausgelastet", sagt Goerdt. Für eine erneute Nutzung als Kita müsste auch wenig umgebaut werden, ergänzt er. Der noch nicht unterzeichnete Mietvertrag ist auf den 1. August datiert und für ein Jahr gedacht. Es gebe aber die Option, bis Dezember Ende 2017 zu verlängern, sagt er.

(-nau)
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