Neuss Die alte Heimat als "Schätze der Erinnerung" lebendig halten

Neuss · Der Tag der Heimat ist ein Gedenktag, an dem an das Unrecht der Flucht und Vertreibung erinnert und der Wille bekundet wird, dass sich derartige Gräuel nicht wiederholen. Das mahnte auch Peter Pott, der Kreisvorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV), an, als er jetzt am Ostdeutschen Gedenkstein (Platz der deutschen Einheit) einen Kranz für die Opfer niederlegte. Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bekundete seine Solidarität.

 Am Ostdeutschen Gedenkstein (Platz der deutschen Einheit) wurde vom Bund der Vertriebenen ein Kranz niedergelegt.

Am Ostdeutschen Gedenkstein (Platz der deutschen Einheit) wurde vom Bund der Vertriebenen ein Kranz niedergelegt.

Foto: A. Woitschützke

Im Bund der Vertriebenen sind die Landsmannschaften der Ostpreußen, Pommern, Schlesier, Sudetendeutschen und Deutschen aus Russland zusammen geschlossenen. Ihre Mitglieder besuchten die Gedenkfeier nach der Kranzniederlegung im Marienhaus an der Kapitelstraße sowie viele Vertreter aus Räten und Verwaltung, angeführt von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und den stellvertretenden Bürgermeistern Sven Schümann und Jörg Geerlöings.

Die Feier stand unter dem Motto "Der Menschen Recht ist Heimat zu besitzen, der Menschen Pflicht sie zu erhalten! 60 Jahre Einsatz für Menschenrechte, Heimat und Verständigung." In seinem Grußwort erinnerte Alfred Kottisch, Bezirksvorsitzender des BdV-NRW-Mitte, an die gesamtgesellschaftliche Zukunftsaufgabe des BdV: "Zum nächsten runden Jubiläum werden nur noch wenige Zeitzeugen unter uns sein können. Deshalb müssen wir vorsorgen und die alte Heimat lebendig halten."

Wie das Bewahren gelingen könne, aber auch das Leben in einer neuen Heimat, erklärte Ralf Hörsken, der in diesem Jahr die Gedenkrede hielt. "Die alte Heimat müssen wir als Schätze der Erinnerung lebendig halten", sagte der Beigeordnete für Jugend, Integration und Soziales. Dennoch sei es den Vertriebenen durch Eigeninitiative gelungen, sich gleichzeitig eine neue Heimat in der Fremde aufzubauen.

Die Erinnerung ist auch verknüpft mit dem Auftrag, es besser zu machen. "Behandeln wir die Flüchtlinge der Gegenwart besser. Respekt voreinander ist die Grundlage des Zusammenlebens", sagte er. Er schloss seine Rede damit, zukünftig neue Heimatgeschichten zu schreiben.

(ao)
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