Neuss Die Innenstadt wird digital

Neuss · Neuss-Marketing will in Kürze sein kostenloses WLAN-Netz in der City freischalten. Der gemeinsame Internetauftritt der Innenstadthändler wird dagegen noch einige Monate dauern. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 30.000 Euro.

 Kostenloses Surfen soll in Kürze auf dem Hauptstraßenzug vom Hauptbahnhof bis zum Rheinischen Landestheater und auf den Seitenstraßen möglich sein.

Kostenloses Surfen soll in Kürze auf dem Hauptstraßenzug vom Hauptbahnhof bis zum Rheinischen Landestheater und auf den Seitenstraßen möglich sein.

Foto: Andreas Woitschützke

In rund einem Monat soll es soweit sein: Dann können Besucher der Innenstadt zwischen dem Rheinischen Landestheater und dem Neusser Hauptbahnhof kostenlos im Internet surfen. Das städtische Tochterunternehmen Neuss-Marketing will bis dahin ein eigenes WLAN-Netz auf dem Hauptstraßenzug zur Verfügung stellen. Geschätzte Kosten: etwa 15.000 Euro.

"Wir haben einem Dienstleistungsunternehmen den Auftrag erteilt, die Hotspots und das Netz einzurichten", sagt Jürgen Sturm, Geschäftsführer von Neuss-Marketing. Die Nutzer könnten dann ohne Angabe eines Passwortes von den Straßen der Neusser City aus ins weltweite Netz. "Sie müssen nur unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen akzeptieren." Eine Registrierung sei nicht erforderlich. Das Surfverhalten werde nicht erfasst.

Das kostenlose Funknetz soll mehr Kunden in die Innenstadt locken. Dieses Ziel verfolgt Neuss-Marketing auch mit dem künftig daran angeschlossenen "Digitalen Schaufenster", dem gemeinsamen Internet-Auftritt aller 249 Handelsbetriebe in der Stadtmitte. "Bis wir das freischalten können, wird es allerdings noch drei bis vier Monate dauern", erklärt Sturm.

Die nötigen Daten haben Studenten der Europäischen Fachhochschule (EUFH) zusammengetragen und zugleich eine Unternehmensbefragung durchgeführt. 75 Betriebe beteiligten sich daran. "83 Prozent der Betriebe finden ein gemeinsames Auftreten wichtig", berichtet Professor Marcus Schuckel. "72 Prozent befürworten eine gemeinsame Internetpräsenz." 60 Prozent erwarten zudem, dass das "Digitale Schaufenster" neue Kunden für die Neusser Innenstadt gewinnen kann.

Diese Ergebnisse sind Neuss-Marketing wichtig. "Sie bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagt Sturm. "Momentan gibt es in vielen Städten Projekte, zum Beispiel ,Online-City Wuppertal' und in Mönchengladbach eine Kooperation mit Ebay." Alle verfolgten angesichts zunehmender Einkäufe über das Internet das Ziel, den Geschäften in den Innenstädten Kunden zu gewinnen.

Mit dem "Digitalen Schaufenster" verbindet Sturm ein Bild: "Die Innenstadtbesucher können sich bequem auf eine der ZIN-Bänke setzen und mit ihrem Handy schauen, welche Geschäfte in der Nähe sind." Dazu sei es jedoch wichtig, dass die Geschäfte die Internetseite, die mit weiteren 15.000 Euro veranschlagt sei, mit Leben füllten. "Wir werden alle Händler mit ihren Grunddaten erfassen, wie Adresse, Branche und Öffnungszeiten, und sie auf einem Stadtplan verzeichnen. Wir können aber nicht für jeden eine eigene Internetseite gestalten."

Als Konkurrenz zur Freifunk-Initiative sieht Sturm das kostenlose WLAN von Neuss-Marketing nicht. "Es ist eine gute Ergänzung", sagt Sturm. "Wir wollen aber wegen des ,Digitalen Schaufensters' ein eigenes Netz haben." Die Stadtverwaltung will aus diesem Grund nur das Netz von Neuss-Marketing fördern, teilt sie mit.

(sug)
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