Neuss Die Karibik liegt in Neuss - noch zwei Tage
Neuss · Fernweh-Patienten können sich in diesen Tagen beim Streetbeach-Festival "Neuss karibisch" selbst behandeln. Ein verrücktes Trio mit noch verrückteren Künstlernamen mischte gestern die Innenstadt auf.
Es kommt nicht allzu häufig vor, dass man sich Sand aus den Schuhen klopfen muss, nachdem man über den Freithof flaniert ist. In diesen Tagen ist dies jedoch keine Seltenheit, denn das Street-Beach-Festival "Neuss karibisch" verbreitet gerade Urlaubsatmosphäre im Herzen von Neuss. Nach den ersten zwei erfolgreichen Tagen, an denen sich Fernweh-Patienten bereits mit livegespielten Sambarhythmen und exotischen Cocktails trösten konnten, gingen die Feierlichkeiten gestern in die dritte Runde.
Gisela Glitzerschrill (Nein, dieser Mann heißt nicht wirklich so) ist mit seinen Freundinnen Conny Bonny und Ida Annada (ja, das sind ebenfalls Künstlernamen) extra aus Mönchengladbach angereist, um sich den einen oder anderen Long-Island-Ice-Tea-Cocktail schmecken zu lassen - eine eiskalte Trotzreaktion. "Alle meine Freunde sind momentan auf Ibiza, ich muss leider arbeiten", sagte Glitzerschrill, der sich beruflich mit Fotografie beschäftigt und extra für diesen Tag seine Zehennägel in Perlmuttfarben lackiert hat. Das verrückte Trio hat sich sogar eigene Strohhalme und einen Ibiza-Fächer mitgebracht, um das nötige Flair zu verbreiten (irrelevant, dass die Insel gar nicht in der Karibik liegt).
Auch Olaf Treichel und seine Familie nahmen gestern in den Liegestühlen Platz. Sie sind mehr oder weniger Teil des Festivals - ob sie wollen oder nicht. Schließlich wohnen sie nur 200 Meter vom Geschehen entfernt. "Das Konzept ist super, ich würde mich nur freuen, wenn es früher anfangen würde", sagte der Familienvater.