Schullandschaft Die letzte Realschule der Stadt

Neuss · 72 Anmeldungen für das nächste Schuljahr lassen optimistisch in die Zukunft blicken.

 Schule ohne Rassismus ist die Realschule in Holzheim seit 2016.

Schule ohne Rassismus ist die Realschule in Holzheim seit 2016.

Foto: woi.

Holzheim (JaHu) Die Schullandschaft in Neuss bedindet sich im Wandel. Die zwei verbliebenen Hauptschulen haben ein Ablaufdatum, auch die Realschulen sterben langsam aus. Mit einer Ausnahme: Die Realschule in Holzheim. 72 Eltern haben ihr Kind dort für das kommende Schuljahr angemeldet. Thorsten Weber, derzeit kommissarisch stellvertretender Schulleiter, freut sich über diese positiven Zahlen. "Wir gehen optimistisch in die Zukunft", sagt der 41-Jährige. In seinen Augen honorieren die Eltern die gute Arbeit der Schule, die seit 2016 als "Schule ohne Rassismus" anerkannt ist. Die hat nämlich ein besonderes Profil erarbeitet. "Bei uns steht individuelle Förderung ganz oben", sagt Weber. Das zeige etwa das Projekt "Bleibe bei uns". Zwischen der 7. und der 9. Klasse bleibt kein Schüler mehr sitzen. Stattdessen geben Lehrer den leistungsschwachen Schülern Extra-Unterricht. Im offenen Ganztag können die Eltern zudem jeden Tag neu entscheiden, ob ihr Kind nachmittags in der Schule bleibt oder nach Hause kommt. Außerdem behalten die Schüler ihren Klassenlehrer die ganze Schulzeit hindurch. "Dadurch kennen wir unsere Schüler viel besser", sagt Weber, "Viele Studien zeigen: Eine intensive Bindung ist wichtig für den Lernerfolg."

Einen Schulgong gibt es an der Realschule Holzheim nicht. Der Lehrer beendet die Stunde - je nachdem, wie die 90 Minuten verlaufen sind, mal zwei Minuten früher, mal etwas später. Ein großes Angebot an AGs soll die Fähigkeiten der Schüler außerhalb des Unterrichts fördern. Außerdem gibt es Kooperationen mit dem Berufskolleg im Hammfeld und der Gesamtschule an der Erft. "Arbeitgeber sind immer ganz begeistert von unseren Schülern", sagt Weber.

(NGZ)
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