Serie Die Nahversorgungszentren Die Nahversorgung in Erfttal ist gefährdet

Neuss · Wo Neuss einkauft: Die NGZ beschreibt Stärken und Schwächen der einzelnen Quartiere in der Quirinusstadt.

 Der Penny-Markt als einziger Magnetbetrieb kann wegen Parkplatzproblemen angeblich nicht erweitert werden.

Der Penny-Markt als einziger Magnetbetrieb kann wegen Parkplatzproblemen angeblich nicht erweitert werden.

Foto: Andreas Woitschützke

Erfttal Erfttal hat jetzt (wieder) eine Bäckerei und Gnadental einen Wochenmarkt. Aber das ist nach Ansicht der Experten im Kölner Stadt- und Regionalplanungsbüro Jansen zu wenig, um von einem Nahversorgungszentrum sprechen zu können. In beiden Fällen wurde - ebenso wie beim Augustinusviertel - eine Abstufung vorgenommen, als jetzt das Einzelhandelsgutachten fortgeschrieben wurde. Zum lückenhaften Ladenbesatz kommt aus Sicht der Gutachter, dass geeignete Flächen oder Flächenpotenziale fehlen, "um eine Einstufung trotz aktueller Angebotslücken durch städtebauliche Zielsetzungen begründen zu können". Als erste Ratsfraktion hat die SPD auf diese Veränderung reagiert. Mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Reiner Breuer an der Spitze verschafften sich einige Stadtverordnete bei einem Rundgang und anschließender Diskussion mit Multiplikatoren im Ort selbst ein Bild von der Lage und kamen zu dem Ergebnis: Das Gutachten, von dem es bislang nur einen Entwurf gibt, muss nachgebessert werden. Das habe die Bäckerei und einen neuen Kiosk überhaupt nicht berücksichtigt.

Bleibt es bei der Einstufung durch den Gutachter, "könnte die wünschenswerte Weiterentwicklung des Zentrums auf Dauer gehemmt sein", befürchtet Breuer. Er sieht die Nahversorgung - also die Möglichkeit, in höchstens 700 Metern Entfernung die Güter des täglichen Bedarfs kaufen zu können - in Erfttal gefährdet und fordert deutlich mehr Anstrengungen der Stadtverwaltung für den Ortsteil, darüber hinaus einen "runden Tisch Nahversorgung". Dabei sind die Voraussetzungen so schlecht nicht, denn 5357 potenzielle Kunden reichen aus Gutachtersicht eigentlich aus, um einen großen Lebensmittelmarkt rentabel betreiben zu können. Aber den gibt es nicht.

Der einzige Supermarkt liegt mit 715 Quadratmetern Verkaufsfläche unterhalb der Grenze, die als marktgerecht gilt. Und seine Erweiterung, so nahm die SPD irritiert zur Kenntnis, stockt "wegen vermeintlicher Parkplatzprobleme".

(NGZ)
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