Neuss Die Quirinusstadt soll Metropole werden

Neuss · Das Stück "Fiese Matenten" beschäftigt sich mit Neuss heute und damals und der Bürgermeisterwahl.

 Probenbild des Stücks "Fiese Matenten" , das am Freitag im Theater am Schlachthof gezeigt wird.

Probenbild des Stücks "Fiese Matenten" , das am Freitag im Theater am Schlachthof gezeigt wird.

Foto: TaS

Die Quirinusstadt wird Weltmetropole? So zumindest sieht der Plan des windigen Kandidaten für das Neusser Bürgermeisteramt aus. Wie der nicht-parteigebundene Politiker das anstellen will, weiß er auch schon: Er beschließt, dass der Bau des Nordkanals nie aufgehört hat und nun endlich weitergeführt werden soll. Das würde Neuss zwar auf alle Ewigkeit verschulden, aber mit insgesamt 200 Jahren Bauzeit wären Baustellen wie die des Berliner Flughafens oder der Elbphilharmonie in Hamburg in den Schatten gestellt und der Weltruhm erlangt.

Eine bizzare Vorstellung? Kein Wunder, schließlich entspringt dieses Szenario nicht der Realität, sondern den Köpfen von Jens Spörckmann und Markus Andrae. Mit dem Stück "Fiese Matenten", das am Freitag, 19. September, im Theater am Schlachthof uraufgeführt wird, haben sie ein humorvolles Stück erschaffen, das "die Brücke zwischen Schauspiel und Kabarett schlägt", wie die beiden Autoren erklären.

Entstanden ist das Schauspiel anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Theaters. "Da haben wir überlegt, was wir machen können", erzählt Andrae, der auch Regie führt. "Die Idee schwirrte schon länger in unseren Köpfen, doch jetzt war die Zeit reif." Aufgeteilt ist das Stück in die damalige Zeit, als der Nordkanal tatsächlich gebaut wurde, und in die heutige Zeit. Spörckmann hat sich um den historischen Teil gekümmert, Andrae den aktuellen Teil geschrieben. "Das Stück hat zwei Gesichter. Man erkennt schon, dass es zwei verschiedene Schreibstile gibt", erklärt Andrae. Dadurch, dass er die Regie allein übernommen hat, bekommt das Ganze wieder eine einheitliche Note. Um die damalige Zeit korrekt aufleben zu lassen, hat Spörckmann Zeit im Stadtarchiev verbracht und vor allem viel gelesen.

Herausgekommen ist ein "Heimatstück", das einen kritischen Blick auf Neuss wirft - auf die schönen Seiten, und auch darauf, dass die Stadt sich verändert. Andrae sagt: "In erster Linie soll es ein schönes, unterhaltsames Stück über Neuss und den Bürgermeister sein." Die Premiere ist bereits ausverkauft, für einige Tage gibt es noch Karten.

(NGZ)
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