Neuss Die Tamilschule wünscht sich mehr Räume

Neuss · Mehr als 130 Kinder und Jugendliche in 14 Klassen lernen in der Tamilschule des Neusser Tamilischen Bildungsvereins die Sprache und Gebräuche dieser Volksgruppe aus Sri Lanka.

Die Schule hat keine eigenen Räume, sondern nutzt an verschiedenen Wochentagen Angebote der Awo, Caritas und des Quirinus-Gymnasiums - mit dem Ergebnis, dass tamilische Eltern ihre Kinder zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedliche Orte bringen müssen. Das ist zu umständlich, findet der Schulleiter Kanagasabay Annalingam. Die Politik sieht das ähnlich.

"Am besten wäre ein Ort, an dem alle Klassen an einem Tag unterrichtet werden können", sagt Annalingam. Genügend Räume hätte das Quirinus, das Schulamt lehnt es laut Annalingam jedoch aus finanziellen Gründen ab, an einem Samstag den Hausmeister alle Türen aufschließen zu lassen. Berechtigt, sagt Heide Broll, deutsche Vorsitzende des Sarvodaya-Kulturvereins: "Ein privater Verein muss sehen, wo er bleibt. Die Schule müsste eine offizielle Anfrage an den Integrationsrat stellen. Es gibt dort genügend Fördertöpfe, mit denen das funktionieren kann." Es sei generell zu begrüßen, dass der tamilische Bildungsverein sich für den Sprach- und Kulturunterricht einsetzt, er müsse allerdings die offiziellen Wege gehen und die Scheu davor verlieren, offiziell aufzutreten.

"Die Schule leistet einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Identitätsbildung der Kinder", sagt auch Johannes Schmitz, Stadtverordneter der CDU. "Wünschenswert wäre es, wenn Klassenräume, die samstags leer stehen, genutzt werden können." Er wolle sich dafür einsetzen, die Schüler an einem Standort unterzubringen. Diese seien zuversichtlich, dass ihre Geschwister, die die Schule aufgrund der jetzigen Situation nicht besuchen könnten, in Zukunft auch das Bildungsangebot wahrnehmen können.

(bur)
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