Neuss Die "Vintage Fabrik" zieht nach Neuss

Neuss · Weil sie ihr Lager in Düsseldorf aufgeben musste, suchte Tabitha Gopp eine neue Bleibe für ihr großes Angebot an jahrzehntealten Möbelstücken und Accessoires. In Neuss wurde sie fündig. Schon Ende Mai soll's losgehen.

 2014 wurde die "Vintage Fabrik" in Düsseldorf-Pempelfort eröffnet. Ein so großes Ladenlokal wie auf dem Bild wird es in Neuss nicht geben. Der Fokus liegt eher auf Online-Shopping.

2014 wurde die "Vintage Fabrik" in Düsseldorf-Pempelfort eröffnet. Ein so großes Ladenlokal wie auf dem Bild wird es in Neuss nicht geben. Der Fokus liegt eher auf Online-Shopping.

Foto: Vintage Fabrik (3)/woi

Neuss ist für Tabitha Gopp eine vertraute Stadt. "Fünf Jahre lang habe ich hier gewohnt", sagt die 35-Jährige. Nun zieht es sie beruflich zurück in die alte Heimat. Noch deutet wenig bis nichts darauf hin, was sich in Zukunft in den Räumlichkeiten an der Jülicher Straße abspielen wird, in denen früher ein Malerbetrieb zu finden war: Der Innenhof als Präsentationsfläche, ein Verkaufsraum und eine kleine Werkstatt sollen ab Ende Mai dieses Jahres das Herzstück der "Vintage Fabrik" bilden - ein Geschäft, das sich auf jahrzehntealte Möbel und Wohnaccessoires spezialisiert hat.

 Tabitha Gopp in den neuen Räumlichkeiten an der Jülicher Straße.

Tabitha Gopp in den neuen Räumlichkeiten an der Jülicher Straße.

Foto: Woitschützke Andreas

Zuvor führte Inhaberin Tabitha Gopp seit 2014 ein Ladenlokal an der Nordstraße in Düsseldorf-Pempelfort. Als sie die Lagerhalle in der Landeshauptstadt im Herbst wegen Eigenbedarfs aufgeben musste, suchte sie eine neue Bleibe - und wurde in Neuss fündig. Dort will Gopp eine Werkstatt eröffnen, in der man einkaufen, aber auch zum Beispiel Workshops zur Restaurierung besuchen kann. Zudem will sie einen Online-Shop aufbauen. Auf ihrer Webseite soll man die aufgearbeiteten Möbelstücke ansehen können. Ein klassischer Einzelhandel wie in Düsseldorf wird die "Vintage Fabrik" also in Zukunft nicht mehr sein. Freitag und Samstag - oder nach individueller Vereinbarung - werden Kunden jedoch die Möglichkeit haben, sich die Möbelstücke anzusehen.

 Eine Sitzgelegenheit der etwas anderen Art - die Möbelstücke werden aufgearbeitet, bevor sie verkauft werden.

Eine Sitzgelegenheit der etwas anderen Art - die Möbelstücke werden aufgearbeitet, bevor sie verkauft werden.

Foto: Vintage-Fabrik

Ohnehin sei es logistisch, personell und auch kostentechnisch aufwendig gewesen, Laden und Lager an verschiedenen Standorten zu betreiben. Deshalb habe sie sich ein neues Konzept überlegt.

 Neben Möbeln werden Wohnaccessoires angeboten.

Neben Möbeln werden Wohnaccessoires angeboten.

Foto: Vintage-Fabrik

Arbeitete Gopp, die in Krefeld Kunst studierte und bei Fischers Lagerhaus eine Ausbildung zur Einzelhandelsassistentin absolvierte, vorher mit sechs Mitarbeitern zusammen, schmeißt sie nun alleine den Laden. Die Möbel werden zudem nicht mehr aufwendig restauriert, sondern "aufgehübscht".

Doch ein Aspekt bleibt auch in Zukunft unverändert: Alle Dinge, die Gopp anbietet, haben tatsächlich mehrere Jahrzehnte auf dem "Buckel" und wurden nicht künstlich auf "Vintage" gemacht. Made-in-China-Siegel wird man in den Räumlichkeiten an der Jülicher Straße also nicht finden.

Bei ihrer Auswahl lässt sich die 35-Jährige von ihrem persönlichen Geschmack leiten. "Das meiste stammt aus der Zeit zwischen den 20er und 60er Jahren", sagt die Düsseldorferin, die sich auf die Materialien Holz, Metall und Leder spezialisiert hat. "Kunststoff ist nicht so meine Welt", sagt sie. "Hauptsache alt" sei zudem nicht ihr Konzept. "Es müssen schon besondere Möbelarten sein. Eine Eiche-rustikal-Schrankwand wird, denke ich, nie wieder modern werden", sagt sie schmunzelnd. Viel mehr konzentriere sie sich auf Industriemöbel, alte Kisten oder Lampen. Postkarten und kleine Geschenkartikel wie sie noch in Düsseldorf angeboten wurden, wird es in Neuss nicht geben.

Doch woher kommt dieser Vintage-Trend eigentlich? "Den Menschen geht es um Nachhaltigkeit. Originale sind gefragt. Die Kunden fragen mich auch immer wieder nach der Geschichte des jeweiligen Stücks", sagt Gopp, die ihre Zielgruppe zwischen 30 und 50 Jahren sieht. "Da liegt der Fokus ohnehin eher auf Online-Shopping", sagt sie.

(NGZ)
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