Neuss Digitalisierung als Wirtschaftsmotor

Neuss · "Wachstumschance Internet der Dinge" - Thema fürs Mittelstandsbarometer.

 Gut gelaunt beim Mittelstandbarometer in der Pegelbar (v.l.): Alexander Osterhold, Guido Burchartz, Edgar Roumen und Hans-Jürgen Petrauschke.

Gut gelaunt beim Mittelstandbarometer in der Pegelbar (v.l.): Alexander Osterhold, Guido Burchartz, Edgar Roumen und Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: Lber

Knapp 46 Prozent der mittelständischen Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss kennen Begriffe wie "Industrie 4.0", "Machine to Machine-Kommunikation" (M2M) oder "Internet of the Things" (IoT). Das ergab eine Befragung des vom Rhein-Kreis, der Sparkasse Neuss und der Creditreform Düsseldorf/Neuss initiierten Mittelstandsbarometers. "Ich komme gerade aus Riga, und da müssen wir uns schämen", sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke beim Wirtschaftsforum vor knapp 100 Gästen in der Neusser Pegelbar am Hafen. Dort ging es um Wachstumschancen, die mit dem "Internet der Dinge" (IoT) erzielt werden können. "Wir sind zwar gut aufgestellt", sagte der Landrat, "aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht überholt werden." Das sei seine Erfahrung, die ihn in Riga habe nur staunen lassen.

Die Unternehmen, die bereits jetzt auf IoT setzen, weisen ein deutlich besseres Geschäftsklima auf. Das wurde konkretisiert am Beispiel der Firma "Schimpke Industriekühlanlagen" aus Haan. Ihr kaufmännischer Leiter Alexander Osterhold berichtete über geradezu sensationelle Entwicklungen im Kundenkontakt, seit seine mittelständische Firma mit 40 Mitarbeitern IoT einsetzt und an die Kunden weitergibt. Beraten wurde Schimpke bei der Einführung von der Neusser "alnamic AG". Ihr Mitarbeiter Guido Burchartz sprach von den Vorbehalten, die gerade im Mittelstand gegenüber dieser "zweiten industriellen Revolution" bestehen. Vom klassischen Prozessmanagement bis zum deutlich erweiterten Serviceangebot sei es ein kleiner Schritt. "Und die Digitalisierung zur Automatisierung und Optimierung von Angeboten und Produkten hängt längst nicht nur von der Übertragungsgeschwindigkeit ab."

Viel wichtiger sei der Dialog mit dem Kunden als permanenter Prozess. Daraus ergeben sich Lösungen im Bereich Gewährleistung, Weiterentwicklung und Service. Und hier habe sich IoT als öffnender Schlüssel erwiesen. In einer anschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung des Fachjournalisten Jörg Schieb wurden Beispiele aus der Erfahrung mit IoT artikuliert. Auffallend: Die Beispiele kamen ausschließlich von Unternehmen mit guter Geschäftslage oder hoher Investitionsneigung. Dabei gilt: "Das Gold von IoT sind die erhobenen Daten".

(nima)
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