Neuss DRK-Wohnungen für Flüchtlinge

Neuss · Die Senioren-Wohnanlage in Gnadental steht vor dem Aus.

 Dämmung, Heizung und Leitungen in der Wohnanlage an der Dunantstraße entsprechen nicht mehr heutigen Standards.

Dämmung, Heizung und Leitungen in der Wohnanlage an der Dunantstraße entsprechen nicht mehr heutigen Standards.

Foto: woi

Ein Teil der Seniorenwohnungen an der Dunantstraße steht bereits leer. "Eine Reihe von Mietern sind schon ausgezogen", berichtet Marc Dietrich, Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), das die Wohnanlage in Gnadental betreibt. Die Gebäude an der Dunantstraße sind stark sanierungsbedürftig. Das DRK will sie deshalb entweder generalüberholen oder abreißen.

Um die Bausubstanz genau untersuchen und eine Entscheidung treffen zu können, dürfen die Räume nicht mehr bewohnt sein. Deshalb hatte das DRK im Sommer den 31 dortigen Mietern - meist alleinstehende ältere Leute - angekündigt, dass die Mietverhältnisse enden werden. Allerdings nicht von jetzt auf gleich. "Es besteht keine Eile", versichert Marc Dietrich. Das könne durchaus zwei bis drei Jahre dauern.

Und bis dahin sollen die jetzt schon leer stehenden Räume nicht ungenutzt bleiben. "Wir haben sie der Stadt angeboten, damit sie darin Flüchtlingsfamilien unterbringen kann." Ein Vertrag sei noch nicht unterschrieben, aber die Stadtverwaltung habe Interesse signalisiert. "Es ist ja immer besser, Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen anstatt in Turnhallen oder anderen Großeinrichtungen", so Dietrich.

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Die Ankündigung, dass an der Dunantstraße möglicherweise neu gebaut werden solle, habe auch andere Interessenten auf den Plan gerufen. "Wir haben schon jede Menge Anfragen von Investoren", berichtet der DRK-Chef. Entschieden sei aber noch nichts.

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Die verbliebenen Bewohner in der Anlage könnten sich weiter in Ruhe nach etwas Neuem umschauen. "Ich habe schon Aushänge gemacht, um verunsicherte Mieter zu beruhigen. Wir wollen nicht den guten Ruf des Roten Kreuzes aufs Spiel setzen." Von den bereits ausgezogenen Mietern seien einige nach Buschhausen gegangen - neben dem Johanna-Etienne-Krankenhaus unterhält der Wohlfahrtsverband eine andere Wohnanlage. Andere seien in ein Pflegeheim gezogen.

(sug)
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