Neuss Drogenanbau: Sechs Jahre Haft für Neusser

Neuss · Das Düsseldorfer Landgericht hat einen gelernten Tischler zu sechs Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Der 48-Jährige hatte vor Gericht gestanden, mit zwei Komplizen im großen Stil Cannabis-Plantagen im Rhein Kreis eingerichtet und bewirtschaftet zu haben. Laut Ermittlungen hatte die Bande 100 Kilo Rauschgift im Wert von mehreren hunderttausend Euro erwirtschaftet und verkauft.

Nach der Schule hatte er eine Tischler-Lehre absolviert, um dann Skateboards zu verkaufen. Später arbeitete er als Barkeeper und Cocktailmixer und eröffnete einen eigenen Cateringservice. 2005 begann der 48-jährige, Drogen anzubauen.

Die Polizei war den Männern nach einem Tipp auf die Schliche gekommen: Ermittler hatten nach einem Hinweis auf ein verdächtiges Einfamilienhaus in Korschenbroich-Glehn den Keller des Gebäudes durchsucht und hunderte Cannabis-Pflanzen entdeckt. Der Besitzer des Hauses teilte den Beamten mit, dass er an weiteren Plantagen in Neuss beteiligt sei und benannte den jetzt verurteilten 48-Jährigen als Komplizen und Drahtzieher.

In mehreren Lagerhallen am Berghäuschensweg und an der Scharnhorststraße entdeckte die Polizei tausende Cannabis-Pflanzen, die teilweise zur Ernte bereit standen. Das "Equipment” hatte sich die Bande in den Niederlanden besorgt. Dort wurden die Drogen laut Staatsanwaltschaft auch verkauft.

Die Richterin hielt den Angeklagten mit sechs Jahren und drei Monaten für "noch gut bedient”. Sie hatte ihm angedroht, ohne Geständnis mehr als acht Jahre Haft zu verhängen. Seine Komplizen waren bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

(NGZ)
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