Aus Der Geschichte Düker: Der steilste Anstieg im Stadtgebiet

Neuss · Ver- und Entsorgungsleitungen werden in begehbarem Rohr unter dem Hafen hindurchgeführt.

 Im Düker kann man unter dem Hafenbecken I spazieren gehen.

Im Düker kann man unter dem Hafenbecken I spazieren gehen.

Foto: woi

Neuss (tosch) Wer denkt, der einzige steile Anstieg in Neuss sei in der Skihalle zu finden, liegt falsch. Der Erftkanaldüker kann auch mit einer ordentlichen Steigung aufwarten.

Der Düker ist ein rund 125 Meter langer, gekrümmter Betontunnel, der von der Düsseldorfer Straße unter dem Zulauf des Hafens, dem sogenannten Erftkanal, hindurch zur Königsbergerstraße führt. Durch ihn führen zahlreiche Ver- und Entsorgungsleitungen. Der Düker gehört zu den insgesamt 150 Sonderbauwerken in der Stadt, die allein zur Entsorgung oder Aufbereitung von Abwässern dienen.

Gebaut wurde der Düker in den 1960er Jahren. An seinem tiefsten Punkt liegt er knapp zehn Meter unter der Sohle des Hafenbeckens. Der Tunnel hat einen Durchmesser von zwei Metern, man kann also trockenen Fußes unter dem Hafenbecken hindurchgehen. Allerdings wird er nur zu Inspektionen geöffnet und ist nur für technische Mitarbeiter der Stadtentwässerung zugänglich.

Durch den Düker führen eine Frischwasser- und eine Gasleitung. Gebaut wurde er allerdings, um zwei Abwasserleitungen unter dem Hafen hindurchzuführen. So wird das gesamte Schmutz- und Regenwasser der Nordstadt zur Kläranlage Ost geleitet. Rund fünf Millionen Kubikmeter werden jährlich unter dem Hafen hindurchgepumpt. Dazu liegt auf der Seite der Düsseldorfer Straße ein sogenanntes Pumpwerk. Dort wird das Wasser im Hauptsammler zusammengeführt und im Übergabebauwerk in den freien Kanal geleitet wird.

Auf der einen Seite weist der Tunnel noch ein leichtes Gefälle auf, zum Ausstieg zwischen den Hafenbecken IV und V jedoch führt eine steile Rampe hinauf - da wird der Aufstieg schnell zu einer sportlichen Höchstleistung.

(NGZ)
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