Neuss Ehemaliger Further Schützenoberst ist gestorben
Neuss · Hierzulande war es zuletzt still um ihn geworden. Nachdem er seinen Gartenbaubetrieb in Düren verkauft hatte, fand er mit seiner Frau Britta - geborene Pilger von der Furth - in Effeld nahe Wassenberg ein neues Zuhause. Doch die emotionale Brücke zu seiner alten Heimat brach er nie ab; ein Selders gehört zur Furth wie das Trömmelche zur Kirmes. Die Familienbande und der Freundeskreis seines Grenadierzuges "Baccara" ließen ihn immer wieder nach Neuss fahren. Familie und Freunde müssen jetzt ohne ihn auskommen. Paul Selders verlor den Kampf gegen seine Krankheit. Er wurde 68 Jahre alt. Morgen wird er beerdigt. Seinen Sarg werden seine sechs Brüder zum Grab tragen, seine beiden Schwestern hinter dem Sarg gehen. Paul, als viertes Kind des Ehepaares Betty und Josef Selders geboren, verstarb nun als erster von neun Geschwistern.
Einer breiten Öffentlichkeit ist Paul Selders als Schütze bekannt. Er folgte seinem Vater Josef, dem er als Adjutant gedient hatte, als Regimentsoberst, war Vizepräsident der Further Schützen. Als er im Jahr 2000 in einer Kampfabstimmung seinem damaligen Herausforderer und heutigen Oberst Heiner Ringes unterlag, zog er sich aus allen Spitzenämtern zurück; trat wenig später auch als Vizepräsident zurück. Der Zug "Baccara", den er mitgegründet hatte, blieb seine schützenfestliche Heimat - auch als sich die Gemeinschaft aus dem aktiven Dienst verabschiedet hatte. Seine Hobbys waren die Jagd und das Golfen.
