Neuss Ehrenvorsitz für den "Angriffsboxer"

Zum Abschied gab es für Benno Jakubassa nicht nur lobende Worte.

 Daniel Rinkert, Fritz Behrens (v.l.) und Reiner Breuer (r.) lobten Benno Jakubassa (2.v.l.)

Daniel Rinkert, Fritz Behrens (v.l.) und Reiner Breuer (r.) lobten Benno Jakubassa (2.v.l.)

Foto: Woitschützke Andreas

Der dienstälteste Parteivorsitzende, den die Neusser SPD seit ihrer Gründung im Jahr 1889 hervorgebracht hat, ist von Bord gegangen. Nach 22 Jahren im Amt trat Benno Jakubassa beim Politischen Aschermittwoch nicht mehr zur Wahl an. Der 64-Jährige zeigte sich erleichtert - und dankbar. "Es war mir eine große Ehre, Euer Vorsitzender sein zu dürfen", rief er den Genossen zu, die ihn - auf Vorschlag von Bürgermeister Reiner Breuer (SPD) - einstimmig zum Ehrenvorsitzenden wählten.

Friedhelm Farthmann, der 20 Jahre den Wahlkreis Neuss im Landtag repräsentiert hatte, lobte Jakubassa, der ihn nach Neuss geholt und ihm das Landtagsbüro geführt hatte, in einem schriftlichen Grußwort: "Du hast nie aufgegeben und der SPD in Neuss deinen Stempel aufgedrückt". Innenminister a.D. Fritz Behrens, drei Mal in Neuss Direktkandidat zur Landtagswahl, schloss sich persönlich an. "Du hast Karrieren gefördert - aber auch behindert und beendet." Einer derer, die Jakubassas Protektion genossen, war Bürgermeister Reiner Breuer, der zuvor - im Jahr 2012 - das Landtagsmandat erringen konnte. Er nannte Jakubassa einen "Angriffsboxer", mit dessen Hilfe "die CDU einige Male k.o. gehauen werden konnte". Und Daniel Rinkert lobte als Kreisvorsitzender Jakubassas Konstanz: "Die bringen viele meiner Generation nicht mehr auf." Der Geehrte, fasste sich kurz. Er schimpfte zwar kräftig auf die "Obergenossen" in Berlin, fand das eigene Haus aber gut bestellt: "Um die Zukunft ist mir nicht bange."

(-nau)
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