Neuss Ein integratives Theaterstück

Neuss · Schauspielerin Stefanie Kirschbaum hat in ihrem Theaterstück "Pippi in Taka-Tuka-Land" das Thema interkulturelle Gesellschaft aufgegriffen. Basierend darauf hat sie ein integratives Konzept entwickelt. Kitas können mitmachen.

Es war schnell klar, wer der große Held des Stücks sein wird. Pippi Langstrumpf, der Inbegriff von Stärke, Mut, Tapferkeit und Warmherzigkeit. "Pippi ist für Kinder eine Autorität, ein echter Star", sagt Schauspielerin Stefanie Kirschbaum. Sie habe mit dem stärksten Mädchen der Welt bewusst eine Person gewählt, die Kinder kennen, um so die Identifikation zu erhöhen. Und genau darauf legt Kirschbaum großen Wert - in ihrem Theaterstück ebenso wie in ihrem gesamten Projekt. Die 33-Jährige hat ein interaktives und integratives Theaterstück entwickelt. In "Pippi in Taka-Tuka-Land" reisen Kinder gemeinsam mit Pippi Langstrumpf um die Welt, um Pippis Vater zu besuchen. Dabei erleben sie viele Abenteuer und lernen neue Kulturen kennen. Das Theaterstück ist jetzt im Familienzentrum "Sonnenblume" der Neusser Lebenshilfe uraufgeführt worden. Weitere Kitas und ein großes integratives Theaterprojekt sollen folgen.

Mit dem Theaterstück hat die Nievenheimerin, die im Rhein-Kreis (vor ihrer Hochzeit) als Stefanie Jansen bekannt wurde, ihre Freude am Schauspiel mit ihrer Liebe zu Kindern verbunden. Sie arbeite sehr, sehr gerne mit Kindern, sagt Kirschbaum und unterstreicht dies mit einem für sie sehr typischen herzlichen Lachen. Ziel des Stücks sei es, zu einer interkulturellen Integration und zu einem Miteinander beizutragen. Das Pippi-Schauspiel dauert 30 Minuten und richtet sich an Kinder ab drei Jahren, die aktiv eingebunden werden. Kirschbaum bietet bei Bedarf auch anschließende Gruppengespräche mit Kindern und Erziehern an.

Die junge Frau passt ihre Produktion der Konstellation der jeweiligen Kita an, in der das Stück aufgeführt wird. Basierend auf ihrem Schauspiel hat Kirschbaum unter dem Titel "Seefahrt Ahoi" ein Konzept entwickelt, das ebenfalls die Integration fördern soll. Im Anschluss an "Pippi in Taka-Tuka-Land" erarbeitet sie demnach mit Kita-Kindern einen Monat lang eine neue Produktion und greift darin die kulturelle Vielfalt der Kinder auf. In der "Sonnenblume", die gewissermaßen als Pilot-Kita fungiert, wird das Stück am 28. Mai aufgeführt.

Das Kulturamt Neuss übernimmt die vollständige Finanzierung des Projektes "Seefahrt Ahoi". "Das ist wirklich großartig", sagt Kirschbaum. Auf interessierte Kitas würden somit keinerlei Kosten zukommen. Wichtig sei lediglich, dass die teilnehmenden Kitas ausreichend Zeit haben. Gespräche mit weiteren interessierten Kitas hätten bereits stattgefunden.

Die Idee zur Produktion kam Kirschbaum während ihrer zwei halbjährlichen Engagements als Schauspielerin auf einem Kreuzfahrtschiff. Sie sei total beeindruckt gewesen vom Zusammenleben von 3000 Menschen aus mehr als 40 Nationen - und das auf engstem Raum. Das gesamte Ambiente auf dem Kreuzfahrtschiff hat Kirschbaum inspiriert, als Autorin, Regisseurin und Schauspielerin das Projekt "Pippi in Taka-Tuka-Land" zu entwicklen.

(NGZ)
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