Serie Neuss und seine Stadtteile Ein Spielplatz, auf dem das Abenteuer wartet

Neuss · Nach Schulschluss ist der Abenteuerspielplatz eine wichtige Anlaufstelle für Kinder in Erfttal. Dort gibt es ein umfangreiches Programm. Viel Wert wird auf handwerkliches Geschick gelegt.

 Alexander , Elena Pawlukowez und die Auszubildenden Burak und Berat (v.l.) packen mit an. NGZ-Foto: lber

Alexander , Elena Pawlukowez und die Auszubildenden Burak und Berat (v.l.) packen mit an. NGZ-Foto: lber

Foto: Rentgens

Erfttal Als Klaus Winkels die blaue Tür öffnet, ist der Empfang herzlich. "Hi", rufen die Kinder und winken. Eine Gruppe Jungs ist gerade im sogenannten Tobraum. Der ist mit vielen Matten und weichen Polstern ausgelegt. In der ersten Etage spielen Kinder eines der unzähligen Gesellschaftsspiele. Doch dort ist schon erkennbar, welche Möglichkeiten sich für Kinder im Abenteuerspielplatz Erfttal noch bieten: Werkbank, Holz, Farben, Kleber, Sägen - das Angebot ist groß. "Hier lernen die Kinder, handwerklich zu arbeiten", sagt Winkels. Der 59-Jährige leitet das Kontakt Erfttal für dessen Träger, den Neusser Sozialdienst Katholischer Männer (SKM). Der betreibt seit inzwischen fünf Jahren auch den Abenteuerspielplatz. Hier treffen sich täglich ab 14 Uhr Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. Besonders beliebt ist dabei das Außengelände.

Denn die Kinder können hier viel selber machen: Ein Feuer zum Beispiel, oder den Gemüse-Garten pflegen. Vor allem aber: Die über zwei Meter großen Holz-Hütten bauen. Komplett alleine können die Kinder das machen - unter Aufsicht natürlich: Erst das Grundgerüst, dann können sie entscheiden, wo Tür und Fenster hin sollen, wo die Leiter in das Dachgeschoss führt. Sie bohren, sägen und schrauben. Jede Hütte sieht anders aus. Eine hat die Form eines Piratenschiffs. "Es ist verrückt, wie einfach das den Kindern fällt und wie schwer sich manche Menschen beim Heimwerken tun", sagt Winkels. Auch eine kleine Schmiede hat der Spielplatz und einen Parabolspiegel, in dem man Essen kochen kann.

"Früher gab es so ein Angebot in jeder Stadt", sagt Winkels. Dass es in Neuss erhalten geblieben ist, findet er gut: "Abenteuer, Natur, Bauen - das wollen alle Kinder", sagt er. Und gerade wenn es in der Schule nicht gut laufe, ein Kind aber sein handwerkliches Geschick entdecke, sei das wichtig fürs Selbstbewusstsein.

(NGZ)
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