Neuss "Engel der Kulturen" kommt nach Neuss

Neuss · Das Haus der Jugend und das Edith Stein Familienforum haben das Kunstprojekt, das den Dialog zwischen den Religionen fördern will, in die Stadt geholt. Am 16. September soll es einen Sternmarsch und ein Fest geben.

 Bei dem Kunstaktion "Engel der Kulturen" wird eine Skulptur zu den Glaubensstädten von Christentum, Judentum und Islam gerollt, wie 2012 in Büderich. Mitte September kommt die Skulptur nach Neuss.

Bei dem Kunstaktion "Engel der Kulturen" wird eine Skulptur zu den Glaubensstädten von Christentum, Judentum und Islam gerollt, wie 2012 in Büderich. Mitte September kommt die Skulptur nach Neuss.

Foto: Uwe Miserius

Istanbul, Belgrad, Düsseldorf, Hamburg, Brüssel - die metallene Skulptur ist schon ganz schön herumgekommen. Unzählige Plätze hat sie passiert und ist durch eine Menge Hände gegangen. In den Städten wird der Stahlhohlkörper mit einem Durchmesser von 1,50 Meter nämlich durch die Straßen gerollt. Angesteuert werden Kirchen, Synagogen, Moscheen - deren Symbole finden sich auch Innern des Metalringes und bilden in der richtigen Position einen Engel. Der Rundgang mit der Skulptur ist Bestandteil des Kunstprojektes "Engel der Kulturen", das den Dialog zwischen den Religionen fördern will.

Und nun auch in Neuss. Denn am 16. September kommt die Skulptur in die Stadt. Ein interreligiöser und interkultureller Aktionstag von 12 bis 19 Uhr ist geplant: Neben dem Sternmarsch soll es Veranstaltungen mit Musik und anderen künstlerischen Darbietungen sowie ein Essensbuffet geben. Bürgermeister Napp fungiert als Schirmherr.

Initiiert haben den Aktionstag das Haus der Jugend und das Edith Stein Familienforum. Die beiden Einrichtungen laden am 1. Juni zu einem Vorbereitungstreffen, der Ideenwerkstatt, ein. "Möglicht viele Menschen und Gruppen sollen mitmachen und den Aktionstag mit Leben füllen", sagt Volker Lehnhoffvom Haus der Jugend.

Los geht es an dem Tag um 12 Uhr mit dem Sternmarsch. Vom Quirinus-Münster soll es zur alten Synagoge, dann zu einer Moschee - zu welcher steht noch nicht fest - und dann zum Haus der Jugend gehen. Alle drei Religionsgemeinschaften werden sich an der Aktion beteiligen, erzählt Lehnhoff. An der Jugendeinrichtung soll ein Abbild der Skulptur aus Stahl und blauem Spezialbeton in den Boden eingelassen werden. Als dauerhaftes Zeichen soll es an die Kunstaktion und die damit propagierten Werte wie Toleranz und Respekt gegenüber Andersdenkenden erinnern.

Danach soll es im Haus der Jugend ein Nachmittagsprogramm mit Musik und Essen geben. Was genau dann dort passiert, hängt allein von der Initiative der Teilnehmer ab. "Das können Musik, Texte und Gebete zu Frieden und Toleranz oder anderer künstlerische Darbietungen sein", erklärt der Leiter der Jugendeinrichtung. Aber auch andere Ideen seien willkommen. Mehrere Gruppen haben sich bereits zu dem Vorbereitungstreffen in der Jugendeinrichtung angemeldet.

Da die Kunstaktion tagsüber unter der Woche stattfindet, richtet sie sich auch an Schüler. Die Initiatoren wollen mit Schulen, gerade aus dem Innenstadtbereich, zusammenarbeiten und ihnen Informationsmaterial bereitstellen. Im Haus der Jugend gibt es bereits das Abrahamhaus, eine interaktive Ausstellung, in der die gemeinsamen Wurzeln der drei Religionen aufgezeigt werden.

(NGZ)
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