Neuss Erneuter Unfall mit Rettungswagen: Drei Verletzte

Neuss · Ein Rettungswagen ist am Donnerstagabend, 5. Mai, auf dem Weg zu einem Einsatz mit einem BMW zusammengestoßen. Wie die Polizei gestern mitteilte, waren die Rettungskräfte gegen 22 Uhr mit Blaulicht und Martinshorn auf dem Konrad-Adenauer-Ring in Richtung Preußenstraße unterwegs. Als der Fahrer des Rettungswagens die Kreuzung in Höhe der Rheydter Straße überqueren wollte, kam es zum Unfall. Dabei verletzten sich der 38 Jahre alte Fahrer des Rettungswagens, sein Beifahrer (21) und der BMW-Fahrer (63) leicht. Sie wurden in Krankenhäusern behandelt. Beide Wagen waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Polizeibeamte regelten den Verkehr während der Unfallaufnahme.

Es war bereits der dritte Unfall mit Beteiligung eines Rettungswagens in diesem Jahr. Am 31. März war ein Rettungswagen beim Abbiegen umgekippt, als er mit Blaulicht die Straße "Am Südpark" befuhr. Im Januar hatte es im Kreuzungsbereich Erprather Straße/Bergheimer Straße gekracht. Nach dem nun dritten Unfall mit Rettungswagen-Beteiligung in diesem Jahr machte sich gestern in den sozialen Netzwerken zum Teil Häme und Spott breit - frei nach dem Motto, ob die Fahrer eines Rettungswagens denn nicht anständig fahren könnten.

Marc Zellerhoff, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Rhein-Kreis Neuss, machen solche Äußerungen wütend. Die Kollegen seien gut geschult. "Zudem gibt es regelmäßig Fortbildungen in Fahrsicherheitszentren", betont Zellerhoff. Er räumt zwar ein, dass drei Unfälle innerhalb weniger Monate "schlecht aussehen". Aber mit Blick auf rund 65.000 Einsätze im Jahr relativiere sich das doch ein wenig. Zudem sei zu beachten, dass die Kollegen im Rettungsdienst, die in Notfällen mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs sind, einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt sind. Nichtsdestotrotz gebe es keine Raserei. "Im Schnitt sind Rettungswagen in der Stadt mit 40 km/h unterwegs", sagt Zellerhoff. Gerade im Kreuzungsbereich und beim Queren roter Ampeln müsse vorsichtig gefahren werden.

(NGZ)
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