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Neuss Erstmals porträtiert ein Buch die Furth

Neuss · Vor 20 Jahren begann Peter Dieter Schnitzler mit seinen Führungen "henger de Bahn". Seine "Wege durch die Nordstadt" bilden heute die Basis für ein ehrgeiziges Buchprojekt, in dem der größte Neusser Stadtteil eine eigene Identität erhält.

 Sie arbeiten seit mehr als fünf Jahren am ehrgeizigen Buchprojekt für die Nordstadt; v. l.: Klaus-Ulrich Jansen, Ursula Grote-Schmitz, Reinhold Mohr und Herausgeber Peter Dieter Schnitzler; auf dem Foto fehlt Georg Nagel (Urlaub).

Sie arbeiten seit mehr als fünf Jahren am ehrgeizigen Buchprojekt für die Nordstadt; v. l.: Klaus-Ulrich Jansen, Ursula Grote-Schmitz, Reinhold Mohr und Herausgeber Peter Dieter Schnitzler; auf dem Foto fehlt Georg Nagel (Urlaub).

Foto: Woi

Wo ist die Furth? Was ist die Furth? Spontan erscheinen Antworten einfach. Die Furth ist "henger de Bahn" zu finden und sie bildet mit fast 40 000 Einwohnern den größten Neusser Stadtteil. Wer einen zweiten Gedanken riskiert, dem stellen sich Fragen, die nicht mehr so einfach zu beantworten sind. Hat dieser 40 000-Einwohner-Stadtteil eigentlich ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum? Gehörte die Furth immer schon zu Neuss oder hat sie eine eigene Geschichte? Antworten auf diese Fragen soll ein neues Buch geben, das zugleich helfen soll, die Identität der Furth zu stärken. Herausgeber ist Peter Dieter Schnitzler (74) aus dem Kolpingviertel, der mit seinem Redaktionsteam gestern in die Produktionsphase eintrat. "Wege durch die Nordstadt - Nordstadt-Spaziergänge" wird in zwei Bänden erscheinen.

Dass der Wunsch, das 400 Seiten starke Werk zum Nikolausmarkt präsentieren zu können, sich noch realisieren lässt, bezweifelt Schnitzler. Es fehlt noch an Sponsoren, die das finanzielle Risiko mildern. Inhaltlich wird sich der erste Band auf die drei Stadtbezirke Südliche, Mittlere und Nördliche Furth beschränken. Jeder Bezirk wird entlang zweier Tourvorschlägen, die in anderthalbstündigen Wanderungen zu schaffen sind, erkundet; Stationen am Wegesrand geben Hinweise auf geschichtliche, städtebauliche und kulturelle Entwicklungen. Auch an Einkehrtipps haben die Autoren gedacht. Der später erscheinende zweite Band wird dann die fehlenden vier Nordstadt-Bezirke vorstellen: Morgensternsheide, Vogelsang, Weißenberg und Barbaraviertel.

Die drei Further Stadtbezirke sind für Schnitzler und seine Freunde so etwas wie die "Urzelle" der Nordstadt, wo einst alles anfing. Und diese Geschichte der kommunalen Eigenständigkeit der Gebiete nördlich von Neuss haben die Autoren aufgeschrieben. Das Kapitel endet mit der Eingemeindung nach Neuss im Jahre 1913. Der zweite geschichtliche Abschnitt beschreibt dann das gewaltige Wachstum: Neubaugebiete verbanden Siedlungen und Höfe zur heutigen Nordstadt mit ihrem urbanen Erscheinungsbild. In Augen von Schnitzler entsteht ein wertvolles Buch, "das skizziert, was früher war und wie das wurde, was heute ist". Dazu lässt Schnitzler, der sich als Herausgeber auf die Hilfe von Klaus-Ulrich Jansen stützt, viele Zeitzeugen zu Wort kommen.

So zeichnet sich ab, dass zum ersten Mal ein Buch auf den Markt kommen wird, das in zwei Bänden umfassend ein Porträt der Nordstadt von den Anfängen bis in die Gegenwart hinein zeichnet. Ein Lesebuch und Nachschlagewerk in einem. Hinter dem Projekt steht der Initiativkreis Nordstadt, dessen Arbeitskreis Geschichte viele Jahre von Peter Dieter Schnitzler geleitet wurde. So wurde die Idee zum Buch auch in diesem Arbeitskreis geboren. 1996 bot er die erste Führung durch den Norden an, viele weitere folgten und wurden nach einer längeren Pause als "Wege durch die Nordstadt" fortgesetzt.

Diese Touren, meist von Schnitzler geführt, bilden nun die Grundlage und den roten Faden für das neue Buchprojekt. "Es ist sehr viel Arbeit", sagt Schnitzler, "aber ich habe das sichere Gefühl, dass sich unsere Anstrengungen lohnen."

(NGZ)
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