Rhein-Kreis Neuss Experten geben Tipps zum Vererben

Rhein-Kreis Neuss · Mit einer Veranstaltung unter dem Titel "Nachlass und Pflege" informieren Experten der Sparkasse unter anderem über Generationenmanagement, Vorsorgevollmacht, Patienten- und Betreuungsverfügung und Testamentsvollstreckung.

 Mit einem schriftlichen Testament können viele Menschen ihren Angehörigen Probleme ersparen. Aber die meisten scheuen sich, ihren letzten Willen zu formulieren.

Mit einem schriftlichen Testament können viele Menschen ihren Angehörigen Probleme ersparen. Aber die meisten scheuen sich, ihren letzten Willen zu formulieren.

Foto: dpa

Immer mehr Unternehmen bekennen sich zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Der Begriff "Corporate Social Responsibility" (CSR) hat die Sozialverantwortung der Wirtschaft in jüngerer Vergangenheit populär gemacht. Das mit dem eigenen Namen verbundene Engagement sorgt zudem für einen Gewinn beim öffentlichen Ansehen. Die Gründung einer eigenen Stiftung ermöglicht eine zuverlässige finanzielle Unterstützung von Projekten. Sie ist rechtlich selbstständig und losgelöst vom Geschäft. "Sie ist somit nicht abhängig vom Erfolg des Unternehmens, wird aber namentlich mit ihm verbunden", erklärt Stephan Meiser, Sprecher der Sparkasse Neuss.

Zu den bekanntesten in Deutschland gehören die Bertelsmann- oder die Robert-Bosch-Stiftung. Auch das kreisweit tätige Geldinstitut betreibt insgesamt sieben voneinander unabhängige Stiftungen. Die älteste ist die 1978 ins Leben gerufene Jubiläumsstiftung zum 150-jährigen Bestehen der damaligen Stadtsparkasse Neuss. Die Zuwendungen kommen aus den Erträgen des Stammkapitals der Stiftung. Die Sparkasse schüttete zuletzt rund 1,2 Millionen Euro pro Jahr aus. "Stiftungen sind aber nicht nur etwas für Unternehmen und reiche Leute", sagt Meiser. Auch kleine Vermögensbeträge können verbunden mit dem eigenen Namen Gutes tun. Sei dies über eine eigens gegründete Stiftung oder als Kapitalerhöhung einer bestehenden Stiftung. Die daraus erzielten Zinsen werden zweckgebunden und im Namen des Stifters verwendet.

Wie auch Privatpersonen dies für sich in Betracht ziehen können, ist das Thema eines Aktionsabend der Spakasse am 26. November in Grevenbroich. Die Veranstaltung trägt den Titel "Nachlass und Pflege", greift weitergehend auch Themen wie Generationenmanagement, Vorsorgevollmacht, Patienten- und Betreuungsverfügung bis hin zur Testamentsvollstreckung auf.

Dass der Mensch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod scheut, liegt in seiner Natur. Und er scheut sich, seinen letzten Willen zu formulieren. "Der Großteil der Menschen hat kein Testament gemacht", sagt Stephan Meiser. Dabei würde er mit einem solchen Dokument Fragen zu seinem Nachlass und Erbe nicht allein in die Verantwortung seiner Angehörigen legen. Vielmehr kann er rechtzeitig selbst die Entscheidungen treffen - in jungen Jahren und bei bester Gesundheit.

Der Themenabend fand bisher alle zwei Jahre im Sparkassenforum in Neuss statt, aber wegen der hohen Resonanz wird er nun auch außerhalb der Kreisstadt angeboten. Experten aus dem eigenen Hause sowie externe Fachleute kommen zu Wort. Im ersten Vortrag werden Volker Meierhöfer und Alexander Schütze von der Sparkasse über Generationenmanagement, Testamentsvollstreckung und Stiftungen sprechen. Anschließend referiert der Rechtskunde-Dozent Werner Schell über die Patientenautonomie am Lebensende. Bereits seit über 40 Jahre ist der ehemalige Oberamtsrat ehrenamtlich in der Patientenschutzbewegung aktiv, 2008 gründete er den Verein "Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk". Er vertritt bundesweit die Interessen für pflegebedürftige Menschen.

(NGZ)
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