Helmut Baur "Explosive und radioaktive Stoffe im Hafen verboten"

Neuss · Helmut Baur (55) ist seit 2015 als Gefahrgut-Beauftragter für Rheincargo tätig. Was sind seine Aufgaben?

Helmut Baur: "Explosive und radioaktive Stoffe im Hafen verboten"
Foto: RheinCargo

Seit 2015 sind Sie Gefahrgut-Beauftragter bei Rhein-Cargo. Regelmäßig muss die Feuerwehr zu Gefahrgut-Einsätzen im Hafen ausrücken. Waren sie auch am Dienstagabend vor Ort, als eine auslaufende Flüssigkeit einen Großeinsatz auslöste?

 Der jüngste Gefahrgut-Einsatz der Feuerwehr im Hafen.

Der jüngste Gefahrgut-Einsatz der Feuerwehr im Hafen.

Foto: Schüller

Helmut Baur In diesem Fall nicht, weil der Einsatz auf einem Gelände eines eigenständigen Betriebes stattfand. Dort gibt es eigene Gefahrgutbeauftragte. Bei Vorkommnissen auf öffentlichen Flächen werden wir als Hafenbehörde aber natürlich hinzugezogen.

Müssen Sie in solchen Fällen dann auch persönlich ausrücken?

Baur Wir werden von der Kreisleitstelle über solche Vorfälle informiert. In Extrem-Situationen kommen wir dann auch hinzu.

Kam es schonmal zu solch einer Extrem-Situation?

Baur Bislang zum Glück noch nicht.

Ihre Einsatzgebiete sind die Neuss-Düsseldorfer Häfen und der Hafen in Reisholz. Was sind dort genau Ihre Aufgaben?

Baur Als Hafenmeister muss ich natürlich wissen, welche Stoffe genau umgeschlagen werden. Meine Aufgaben sind jedoch vielfältig. In Sachen Hafensicherheit arbeite ich eng mit den Behörden zusammen - egal, ob mit der Bezirksregierung oder der Feuerwehr. Ich muss zudem sicherstellen, dass die Hafenanleger die Vorgaben für Gefahrgut-Transporte einhalten. Teilweise bin ich aber auch für hafenbehördliche Aufgaben zuständig.

Viele verschiedene Gefahr-Stoffe werden in den Neuss-Düsseldorfer Häfen umgeschlagen. Welche stehen sozusagen auf dem "Index"?

Baur Stoffe mit der Klasse 1 dürfen nicht umgeschlagen werden, also explosives Material. Gleiches gilt für die Klasse 7 - radioaktive Stoffe.

Was war der größte Einsatz, in den sie bislang in ihrem Amt involviert gewesen sind?

Baur Der war im Jahr 2013. Da haben wir ein Schiff, das auf dem Rhein einen Motorschaden erlitt, in den Neusser Hafen geholt. Als Hafenbehörde haben wir in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr das Gefahrgut in ein anderes Tankmotorschiff umgepumpt. Das ist reibungslos abgelaufen. So etwas kommt aber auch selten vor.

Wie wird man eigentlich Gefahrgut-Beauftragter?

Baur Da wächst man so rein (lacht).

SIMON JANSSEN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
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