Neuss "Feuriges" Bürger-Winterkonzert

Neuss · Temperamentvoller musikalischer Akzent zum Jahresbeginn im Zeughaus.

Ein ansprechendes Programm mit bekannten Melodien, mitreißend dargeboten von einem gut gelaunt aufspielenden Ensemble junger Musiker; ein festlich gekleidetes Publikum in erwartungsfroher Stimmung; ein aufgeräumter Gesellschafts-Präsident und im Anschluss an den Musikgenuss ein herzhafter Imbiss - die Zutaten für das Winterkonzert der Bürgergesellschaft überzeugten auch bei der 13. Auflage der Traditionsveranstaltung. So sehr, dass im Neusser Zeughaus nicht ein einziger Platz mehr frei blieb. Mehr als 500 Besucher kamen zu diesem "Familientreffen" der "Bürger" zu Beginn des neuen Jahres. Sie ließen sich vom Heinrich-Heine-Universitätsorchester Düsseldorf unter der Leitung von Silke Löhr begeistern, spendeten zum Ende der knapp 90-minütigen Darbietung begeistert Applaus.

Und das zu Recht. "Leidenschaft, Temperament und Feuer" lautete der Titel, unter dem Löhr Werke von Rossini, Bizet und Brahms sowie Schostakowitsch versammelt hatte, darunter Stücke von hohem Wiederkennungswert wie die "Habanera" oder "Les Toreadors" aus den Carmen-Suiten, die manchen im Publikum zum Mitsummen und Mitwippen verführten.

Das hohe künstlerische Niveau des Orchesters erstaunt umso mehr, als hier nicht Profis oder Musikstudenten aufspielen. Silke Löhr gibt den Musikern Raum, sich zu entfalten, gleichzeitig gelingt es ihr, die Tempi beisammenzuhalten. Bei Rossinis Ouvertüre aus der Oper "L'italiana in Algeri" schöpft sie die Dynamik voll aus. Mit großer Geste dirigiert sie die Stücke aus Schostakowitschs Suite für Varieté-Orchester. Mit dem "Miss Marple"-Thema als letzter Zugabe setzt sie einen humorvollen Schlusspunkt.

In seine Danksagungen schloss "Bürger"-Präsident J. -Andreas Werhahn einen besonders ein: Alt-Bürgermeister Herbert Napp, den Werhahn als "ehrgeizig, durchsetzungsfähig, nicht beliebig" beschrieb. Dass er viel für die Stadt erreicht habe, sei auch Fleiß, Leistungs- und Leidensfähigkeit gedankt, sagte Werhahn und überreichte Napp "als Symbol für die Summe dieser Fähigkeiten" einen Tonabguss des "Erftkadetten" der Heimatfreunde an der Hammer Landstraße.

(NGZ)
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