A46 zwischen Neuss und Düsseldorf Fleher Brücke und Rheinalleetunnel werden gesperrt

Neuss · Schäden an der Konstruktion machen ab Mittwoch eine Teilsperrung nötig. Stadt sucht Lösungen für die zu erwartenden Ausweichverkehre.

 Vorsicht Baustelle: Die Fleher Brücke wird in der Nacht zum Mittwoch auf zwei Fahrspuren verengt. Schwerlastverkehr bleibt aber erlaubt.

Vorsicht Baustelle: Die Fleher Brücke wird in der Nacht zum Mittwoch auf zwei Fahrspuren verengt. Schwerlastverkehr bleibt aber erlaubt.

Foto: Hogekamp, Lena

Erst knapp vier Monaten rollt der Verkehr ohne Hindernis über die Fleher Brücke zwischen Düsseldorf und Neuss. Jetzt kommt die nächste Sperrung - der Lkw-Verkehr hat das Bauwerk zu sehr belastet. Hinzu kommt eine Sperrung des Rheinalleetunnels in Düsseldorf.

Nicht einmal ein halbes Jahr war die Fleher Brücke baustellenfrei, jetzt müssen aufgrund neuer Schäden kurzfristig wieder zwei Spuren gesperrt werden. Schon in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch macht der Landesbetrieb Straßen NRW die Rheinbrücke der Autobahn 46 wieder zum Nadelöhr. Denn die Brücke muss entlastet werden - und zwar, ohne sie für den Schwerlastverkehr zu sperren.

Verkehrsminister Hendrik Wüst persönlich informierte am Freitag den Neusser Bürgermeister Reiner Breuer über diese gravierende Maßnahme. Beide kennen sich noch aus gemeinsamen Tagen im Landtag, und so durfte Breuer auch Kritik anbringen: "Ich hätte uns mehr Vorbereitungszeit gewünscht", sagt Breuer, der die Nachricht gleich an das Amt für Verkehrslenkung weitergab.

Dort soll man sich jetzt Gedanken machen, wie die Ausweichverkehre, mit denen Breuer fest rechnet, im Stadtgebiet verteilt werden können. Das Ziel: Minimierung der Belastung. Ad hoc, gibt Breuer zu, falle ihm dazu aber auch keine Lösung ein.

Die Fleher Brücke ist seit 2012 die erste Rheinquerung nördlich der für den Schwerlastverkehr gesperrten Brücke in Leverkusen. Entsprechend stark wurde sie gerade durch Lastwagen in Anspruch genommen, entsprechend engmaschig war die Überwachung durch das Land als Baulastträger.

Nun fielen bei einer Kontrolle neue Schäden an den Schrägstreben auf, die die äußeren Fahrbahnen abstützen. Damit diese Schäden nicht größer werden, ist in beide Richtungen die Sperrung der Standspuren und des rechten Fahrstreifens nötig. Zwei Fahrbahnen bleiben aber offen. Wie lange die Brücke dann Baustelle bleibt, steht momentan in den Sternen.

"Die Sperrung ist Ausdruck dafür, dass die Infrastruktur in Deutschland jahrzehntelang vernachlässigt wurde", sagt der Neusser Landtagsabgeordnete Jörg Geerlings. "Die Auswirkung wird Stau sein."

Und es kommt noch dicker. "Wir werden in den kommenden drei bis fünf Jahren mit mehr Baustellen zu rechnen haben", sagt der Neusser Logistik-Experte Thomas Klann voraus, denn die Sanierung der Infrastruktur, die die neue Landesregierung angepackt hat, sei nicht in einem Jahr erledigt. Er hoffe nur, dass sich gerade der gewerbliche Verkehr, der aus dem Süden Richtung Düsseldorf rollt, seinen Weg nicht durch die Stadt Neuss bahnt.

Für den Chempark-Leiter Lars Friedrich ist die Nachricht von der Teilsperrung ein weiteres Alarmsignal für den besorgniserregenden Zustand der Fleher Brücke und allgemein auch der Autobahnen im westlichen NRW. "Dies bedeutet für die Mitarbeiter in den Chempark-Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sowie für unsere Logistiker Staus und Zeitverlust", sagt Friedrich. Und höhere Kosten. Er begrüßt aber die kurzfristige Reparatur, "damit die Brücke befahrbar bleibt".

Jürgen Steinmetz überrascht diese, wie er sagt, Schreckensnachricht, denn er hatte an der Fleher Brücke keine Reparaturen erwartet. Zur Sperrung gebe es keine Alternative. Aber sie trägt trotzdem dazu bei, "dass unser Standortvorteil, den wir hinsichtlich Lage und Infrastruktur genießen, schwindet".

Überschaubarer als die Sperrung der Fleher Brücke ist die des Rheinalleetunnels in Düsseldorf, in dem in der Nacht zum Donnerstag die Sicherheitstechnik turnusgemäß überprüft werden muss. Das soll zwischen 21 und 5 Uhr erledigt werden. Die Tunnelröhren sind in dieser Zeit in beide Fahrtrichtungen gesperrt.

(-nau)
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