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Karl-Heinz Paqué Flexible Ruhestandsregelung ist ein Muss

Neuss · Karl-Heinz Paqué, Rentenexperte der FDP und Wirtschaftswissenschaftler, spricht am Donnerstag, 17 Uhr, über Rentenpolitik .

 Karl-Heinz Paqué ist Rentenexperte der FDP.

Karl-Heinz Paqué ist Rentenexperte der FDP.

Foto: Friedrich-Naumann-Stiftung

Kaarst Der ehemalige FDP-Finanzminister von Sachsen-Anhalt, Karl-Heinz Paqué, kommt auf Einladung der Liberalen Senioren ins Mercure-Hotel. Mit im Boot bei der Veranstaltung "Die Zeitbombe tickt. Ist sie noch Enkel-fit?" ist die Friedrich-Naumann-Stiftung.

Herr Professor Paqué, welche Grundfragen der deutschen Politik werden nach Ihrer Meinung den Bundestagswahlkampf bestimmen?

Paqué Deutschland lebt von der Substanz, und das muss sich ändern. Wir müssen mehr investieren, und zwar in allen Bereichen, die für die Zukunft wichtig sind, vor allem natürlich in die Chancen der Menschen: bessere Bildung, geregelte Einwanderung, unbürokratische Gründerkultur, moderne Infrastruktur in Verkehr und Kommunikation, wo wir jämmerlich zurückhängen, eine marktwirtschaftliche Energiepolitik im europäischen Rahmen, und manches mehr.

Wie sieht nach Ihrer Meinung ein modernes und zukunftsfähiges Rentensystem aus? Geht beispielsweise der Trend in Richtung größerer Eigenverantwortung der Bürger anstelle ausschließlicher staatlicher Versorgung ?

Karl-Heinz Paqué Ja, wir brauchen mehr Eigenverantwortung, aber genau deshalb müssen wir den Menschen auch die gesetzlichen und steuerlichen Möglichkeiten geben, damit sie sich das leisten können. Dazu gehört auch, dass sie Vermögen bilden können, das sich auch vernünftig verzinst - ich denke an Immobilien und Aktienfonds, nicht an Staatsanleihen. Dies würde auch helfen, mehr Risikokapital für unsere Gründer zu bekommen - ich spreche da übrigens lieber von "Chancenkapital". Ein liberales Zukunftsprogramm sorgt also nicht nur für mehr dynamisches Wachstum, sondern auch für Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge.

Boomende Wirtschaft, zurückgehende Arbeitslosigkeit, ausgeglichene öffentliche Finanzen und - nicht zu vergessen - europäische Impulse und Signale aus Übersee sowie die wieder stärker drohende Immigration bieten ein uneinheitliches Bild. Welche zupackende Politik ist bei dieser Gemengelage gefordert?

Paqué Was wir derzeit ernten, sind die Früchte vergangener Reformen, etwa der Agenda 2010, von der die Sozialdemokraten nichts mehr wissen wollen. Wir müssen aber die Weichen stellen, dass auch die nächsten Generationen weiter ernten können - eben durch Investitionen. Und durch Weltoffenheit, die fairen und freien Handel unterstützt und geregelte Zuwanderung fördert, soweit es um qualifizierte Fachkräfte geht. Dazu zählt auch ein liberales Europa und eine klare Botschaft an Donald Trump, dass eine Rückkehr zum Protektionismus nicht in Frage kommt. Deutschland, Europa und auch die USA leben gut vom globalen Handel, und das muss so bleiben.

Die generationengerechte Altersversorgung wird eine entscheidende Rolle in der deutschen Innenpolitik spielen. Wie kommen die Interessen von Jung und Alt unter einen Hut?

Paqué. Die Gesellschaft altert, die Menschen leben länger und sind gesünder - eine sehr positive Entwicklung. Deshalb muss man ihnen die Möglichkeit geben, auch länger im Leben zu arbeiten, also einen flexiblen Altersruhestand, der sich allerdings dann später in der Höhe der Rente Niederschlägen muss. Die bisherigen Schritte reichen da nicht aus. Nur so können wir für eine gerechte Balance zwischen Alt und Jung sorgen.

(NGZ)
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