Neuss Flüchtlingsbaby auf der Durchreise geboren

Neuss · Eine Jesiden-Familie aus Armenien wird Neuss in guter Erinnerungen behalten. Bis zum Hauptbahnhof sind die hochschwangere junge Frau, ihr Mann und zwei kleine Kinder - es handelte sich um noch nicht registrierte Flüchtlinge - gekommen, als bei der Frau plötzlich die Wehen einsetzten.

 Die Jesiden-Familie mit dem kleinen Roman und ihren Helfern.

Die Jesiden-Familie mit dem kleinen Roman und ihren Helfern.

Foto: Lukaskrankenhaus

Doch die Stadt sprang ein, brachte den Vater und die beiden Kinder für zwei Nächte unter. Die Wochenbettstation des Lukaskrankenhauses wurde kurzerhand zur "Schaltzentrale" umfunktioniert. Bettina Glomb, unter anderem zuständig für die standesamtliche Anmeldung der Neugeborenen, half, Roman ordentlich einzutragen. Mutter und Kind haben sich schnell erholt, und die Zeit drängte. Die Familie sollte nach Essen. Einem Zettel, auf dem eine Adresse notiert war, haben der Vater und die beiden Kinder ins Krankenhaus gebracht mit der Frage, wie sie denn dorthin kommen.

Bettina Glomb musste nicht lange überlegen. Sie bat ihren Freund Dieter Lingweiler, Vater, Mutter, drei Kinder und den Kinderwagen mit seinem Auto in die Unterkunft nach Essen zu fahren. "Da muss man doch helfen", sagt Bettina Glomb. Und der Zahntechniker Dieter Lingweiler, jetzt vor allem Schütze im Fahnenzug der Schützengilde, nickte, packte das Auto und fuhr los nach Essen.

(NGZ)
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