Neuss Flüchtlingsheim trotz Quarantäne geöffnet

Neuss · Das ehemalige "Alex" ist wegen des aufgetretenen Windpockenfalls nicht hermetisch abgeriegelt.

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Foto: dpa, jst fdt

Weil ein Bewohner an Windpocken erkrankt ist, dürfen zurzeit keine neuen Asylbewerber in der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Alexianer-Krankenhaus aufgenommen werden. Hermetisch abgeriegelt ist das Gebäude allerdings nicht, erklärt Amtsarzt Dr. Michael Dörr. Isoliert sei nur der erkrankte Bewohner.

"Die Person ist jetzt in einem Spezialtrakt untergebracht", sagt Dörr. Der Bereich bestehe aus vier Zimmern, die mit einer Glastür vom übrigen Flur abgeschottet seien. Der Gebäudeteil sei grundsätzlich für infektiöse Bewohner vorgesehen. "Ein Mitarbeiter der Betreiberfirma European Homecare achtet darauf, dass die erkrankte Person den Trakt nicht verlässt." Mitarbeiter vom Gesundheitsamt seien zwar regelmäßig vor Ort, für die generelle Betreuung der Bewohner seien sie aber nicht nötig.

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Foto: dapd, dapd

Es können auch weiterhin Besucher ins Haus kommen, ebenso dürfen die nicht erkrankten Bewohner sich frei bewegen, sagt Dörr. Am Eingang weist kein Schild darauf hin, dass es einen Windpockenfall in der Zentralen Unterbringungs-Einrichtung des Landes NRW gibt. "Das ganze Haus unter Quarantäne zu stellen, wäre übertrieben", erklärt Amtsarzt Dörr. "Das macht man ja auch nicht, wenn in einer Schule oder einem Kindergarten ein Kind an Windpocken erkrankt." Um die Ansteckungsgefahr zu bannen, sei es aber wichtig, vorerst keine neuen Bewohner aufzunehmen und erst abzuwarten, ob sich nicht vielleicht doch einer der bislang im Haus befindlichen Flüchtlinge infiziert habe.

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Foto: dpa, rwe lof

Weil sich die Unterbringung von Flüchtlingen durch die Windpockenfälle auch in anderen Übergangsheimen verschärft und nicht genügend Plätze für alle ankommenden Menschen zur Verfügung stehen, will die Bezirksregierung nun ebenfalls Jugendherbergen anmieten. Die Jugendherberge in Uedesheim wird aber weiterhin für Urlauber zur Verfügung stehen. "Wir haben von unserem Landesverband die Auskunft bekommen, dass die Überlegungen Neuss nicht betreffen", berichtet Herbergsmutter Maria Krüger.

(NGZ)
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