Neuss Further Fackelbauer feiern ihr Richtfest

Neuss · Das 2000-köpfige Regiment wird zum Auftakt das Schützenfestes am Pfingstsamstag 23 Großtransparente mitführen. Viele Gäste bewunderten gestern Abend die kleinen Kunstwerke vorab. Präsident Stein lobt "Quantität und Qualität".

 Sie hatten gestern Abend beim Richtfest auf der Furth viel Freude an der Griechenland-Fackel des Grenadierzuges "Fooder Elite", v. l.: Schützenkönig Christian Wimmers, Präsident Rolf Stein und Pressewart Torsten Klein.

Sie hatten gestern Abend beim Richtfest auf der Furth viel Freude an der Griechenland-Fackel des Grenadierzuges "Fooder Elite", v. l.: Schützenkönig Christian Wimmers, Präsident Rolf Stein und Pressewart Torsten Klein.

Foto: Woi

Die Further dürfen sich auf einen tollen Fackelzug freuen, wenn das Regiment am Pfingstsamstag (21.45 Uhr) erstmals durch die Straßen im hohen Neusser Norden zieht. "Das Ergebnis kann sich in Quantität und in Qualität sehen lassen", lobte dann auch Rolf Stein gestern Abend nach einem Rundgang durch die Fackelbauhalle die Arbeit seiner Schützen. Während Präsident und König Christian Wimmers ihre ungeteilte Aufmerksamkeit noch den kleinen Kunstwerken schenkten, stießen die Marschierer vor den Türen der Halle an der Straße Neusser Weyhe mit dem ersten Kirmesbier auf die getane Arbeit an. Sehr zur Freude der Jungschützen, die erneut als Gastgeber und Organisatoren des Fackelbau-Richtfestes ihre Kasse auffüllen.

Mit 23 Großtransparenten, zwei mehr als im Vorjahr, unterstreichen die Further Schützen, dass ihnen die Tradition des Fackelbaus sehr am Herzen liegt. Der Verein bezuschusst die Arbeit, die Halle fördert den den Zusammenhalt der fackelbauenden Züge untereinander. "Wir rücken korpsübergreifend zusammen", freut sich Rolf Stein. Manchesmal ist es gar sehr eng. So wünscht sich der Präsident für die Zukunft mehr Platz: "Uns fehlt Lager- und Stauraum." Und er wünscht sich, dass die Zahl der Großfackeln auch noch gesteigert wird: "Die großen Korps, Grenadieren und Hubertusschützen haben noch mehr Fackelbau-Potenzial."

Ein großes Thema, das gleich von mehreren Zügen aufgegriffen wird, ist das - wen wundert es? - das Jröne Meerke. Die Grenadiere vom Zug "Furtherknäller" fragen sich besorgt: "Jröne Meerke in großer Not, wer befreit uns von dem Gänsekot?" Der Europapolitik widmet sich der Grenadierzug "Fooder Elite", der sich seine Gedanken zu Griechenland und zur Eurokrise macht. Die Grenadiere von "Treue Kameraden" setzen ihr 80-jähriges Zugbestehen sogar mit historischen Fotos in Szene. Die Kommunalpolitik wird auch Ziel der Rekelei sein. Der Hubertuszug "Springender Hirsch" kommentiert die aufziehende Bürgermeister-Wahl in der Stadt Neuss: "Nickel oder Breuer, wer schnappt von Napp den Schlüssel der Stadt?"

Die handwerklich gereiften und thematisch hintergründigen Fackeln gefielen auch Oberst Heiner Ringes, der Pfingsten im 16. Jahr das 2000-köpfige Regiment kommandieren wird. "Ich habe nur einen Wunsch", macht er aus seinem Herzen keine Mördergrube, "dass wir endlich einmal unbeschwert Schützenfest feiern können." Dabei denkt er vor allem an das Vorjahr als der Sturm "Ela" am Pfingstmontag den Abbruch des Festes diktierte. Ringes selbst musste alles vom Krankenbett aus verfolgen. Ein Bandscheibenvorfall hatte ihn aus dem Dienst genommen. "Ich habe alles getan, dass ich in diesem Jahr wieder dabei sein kann", sagt Ringes, der regelmäßig Krafttraining macht und längst schon wieder geritten ist.

Beim Richtfest absolvierte König Wimmers gestern nur einen Kurzbesuch. Mit dem Tambourkorps "In Treue fest" machte er sich um 21 Uhr auf den Weg nach St. Johann in Österreich, wo die Musiker ihren Jahresausflug mit einem Konzert morgen Abend verbinden. Sonntag werden sie zurückerwartet. Dann bleibt noch ausreichend Zeit zur Erholung, bis mit dem Fackelzug am Samstag der erste Festeinsatz folgt.

(NGZ)
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