Neuss Gedenken an die Opfer in Paris

Neuss · Auch Neusser beteiligten sich gestern an der europaweiten Schweigeminute.

 Frauen und Männer gedachten gestern Mittag vor dem Rathaus der Terroropfer in Frankreich.

Frauen und Männer gedachten gestern Mittag vor dem Rathaus der Terroropfer in Frankreich.

Foto: sug

Als mit dem Schlagen der Glocken des Quirinus-Münsters um 12 Uhr die europaweite Schweigeminute für die Opfer von Paris beginnt, stehen rund 30 Männer und Frauen mit französischen Flaggen in den Händen vor dem Neusser Rathaus. Weitere 30 Passanten haben sich zu ihnen gesellt. Die Straßenbahnen bleiben stehen. "Ich wollte heute nicht alleine gedenken, schließlich sind alle betroffen", sagt Inge Termath (72) vom Deutsch-Französischen Kulturkreis Neuss. Also verabredete sie sich mit Vereinsmitgliedern in der Innenstadt. Und animierte auch Mitglieder des Migrantenvereins "Puzzle-Frauen" sowie eines Französischkurses der Volkshochschule (VHS) Neuss.

"Wir stehen hier, um Solidarität zu beweisen", sagt Gerda Lohkamp (73). "Ich habe Freunde und Bekannte in Paris." Liliane Loegel (68) ist sogar in Paris geboren, wohnt jetzt aber mit ihrem Mann Gerard (75) in Neuss. "Wir haben zwei Tage getrauert", sagt das Ehepaar. Beim Deutschunterricht bei den Puzzle-Frauen wurden vor der Schweigeminute Gebete auf Deutsch, Polnisch, Russisch und Französisch gesprochen, ehe einige der Teilnehmer zum Rathaus gekommen sind, berichtet Silvia Hausmann (73). Ihr Mann Bernward (77) besucht den VHS-Französischkurs. "Wir sind mit elf Kursteilnehmern hier."

Anschließend tragen sich viele der Versammelten in das Kondolenzbuch ein, das im Bürgeramt ausliegt. "Voraussichtlich bis Freitag", sagt Stadtmitarbeiter Richard Palermo. Der erste Eintrag stammt von Bürgermeister Reiner Breuer.

An den Neusser Schulen sind die Attentate in der französischen Hauptstadt Unterrichtsthema. Am Berufskolleg Weingartstraße errichten die Schüler auf Anregung der Europabeauftragten Felizitas Schuh-Terhardt zum Beispiel einen symbolischen Eiffelturm. "Es ist etwas Schlimmes passiert", sagt Schüler Elyas (17). "Dazu muss man etwas sagen." Esra (17) und Sema (16) stimmen zu. "Es ist traurig, dass in Paris Menschen gestorben sind."

(sug)
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