Neuss Geisler und Gröhe beim Pflegekongress

Neuss · Zur sechsten Auflage des Niederrheinischen Pflegekongress werden rund 800 Besucher erwartet. Heiner Geissler, Bundesgesundheitsminister im Kabinett Kohl, spricht über "Pflege im Spannungsfeld zwischen Monetik und Ethik".

 Alternative zum Altenheim: Jenseits der klassischen Pflegeinstitutionen entwickeln sich neue Formen der wohnortnahen Versorgung alter Menschen. So ist beim Pflegekongress "Pflege im Quartier" ein Themenschwerpunkt.

Alternative zum Altenheim: Jenseits der klassischen Pflegeinstitutionen entwickeln sich neue Formen der wohnortnahen Versorgung alter Menschen. So ist beim Pflegekongress "Pflege im Quartier" ein Themenschwerpunkt.

Foto: A. Warmuth/dpa

Was tut sich im Bereich der Pflege? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern, welche Bedürfnisse zu berücksichtigen? Einblicke in neueste Entwicklungen rund um die Versorgung pflegebedürftiger Menschen bietet der 6. Niederrheinische Pflegekongress, der kommenden Donnerstag um 9 Uhr 30 in der Stadthalle vom Bundesminister für Gesundheit, Hermann Gröhe, eröffnet wird.

Etwa 800 Fachkräfte werden erwartet zum - nach Angaben des Veranstalters - bundesweit drittgrößten Pflegekongress, der an zwei Tagen mit mehr als 30 Vorträgen und Workshops über aktuelle Trends und Themen informiert: "Der Kongress ist eine wichtige Plattform, um Erfahrungen auszutauschen und sich zu informieren," erläutert Jürgen Steinmetz, Sozialdezernent des Rhein-Kreis Neuss: "Mehr als 10 000 Menschen sind derzeit in Nordrhein-Westfalen auf Pflege angewiesen. Themen der Pflege sind demnach keine Aufgabe der Zukunft, sondern höchst aktuell." Jenseits klassischer Pflegeinstitutionen wie den Heimen und ambulanten Diensten gebe es viele Entwicklungen und neue Formen der wohnortnahen Versorgung, um, so Steinmetz, "den Wünschen und Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft gerecht zu werden."

So stehen denn auch "Pflege im Quartier", "Demenz" und "Wundversorgung" ganz besonders im Fokus der Tagung, die zum dritten Mal in der Neusser Stadthalle zu Gast ist. Aber auch Fachkräftemangel, Burn-out von Pflegekräften, Notfallmanagement und die Belastungssituation von Angehörigen sind Themen, über die sich die Teilnehmer umfassend informieren können. Gleich nach der Eröffnung durch den Bundesgesundheitsminister sowie durch Jürgen Steinmetz und Ali Celik, Pressereferent des Pflegekongresses, referiert Professor Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) über "Neue Aufgaben der Pflege in der Zukunft". Weitere Gastredner sind Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des DBfK, und Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats, der über "Pflegepolitik aktuell - Analyse und Perspektive" spricht. Als besonderer Gast hält Bundesminister a.D. Heiner Geißler am Freitag den Abschlussvortrag zum Thema "Pflege im Spannungsfeld zwischen Monetik und Ethik".

Auftakt am Freitag ist die Verleihung des Agnes-Karll-Pflegepreises, der in diesem Jahr unter dem Thema "Pflege im Quartier" ausgeschrieben wurde und innovative Ansätze auszeichnet. An beiden Tagen wird der Kongress zudem begleitet durch eine Ausstellung, die Unternehmen Gelegenheit gibt, sich und ihre Angebote vorzustellen. Impulse und Ideen, Perspektiven und Innovationen gibt es an den zwei Tagen also reichlich. Zudem, so erklärt Pressereferent Ali Celik, werde "der Kongress von Firmen auch als gute Chance zur Personalakquise genutzt".

(NGZ)
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