Neuss Generalvikar beklagt zunehmende Angriffe auf Rettungssanitäter

Neuss · Zum Thema "Barmherzigkeit - Schwäche oder Stärke der Christen" hat Dominik Meiering, Generalvikar des Erzbischofs von Köln, am vergangenen Sonntag bei der 32. Michaelsvesper in der Basilika St. Quirin gepredigt.

 Sebastian Appelfeller, Guido Assmann, Dirk von Hahn, Panagiotis Tsoumpaklis und Dominik Meiering bei der Michaelsvesper (v.l.).

Sebastian Appelfeller, Guido Assmann, Dirk von Hahn, Panagiotis Tsoumpaklis und Dominik Meiering bei der Michaelsvesper (v.l.).

Foto: woi

Seine Rede war gespickt mit kritischen Tönen. So ging er unter anderem auf die zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber Rettungskräften ein. "Wie kann es sein, dass diejenigen, die anderen helfen, Leben retten, daran gehindert werden, bedroht und beschimpft werden. Was geht in einem Autofahrer vor, der hupt, wenn er wegen eines Krankenwagens nicht weiter kommt?", fragte Meiering, der auch auf die Rede von Papst Franziskus zum Abschluss des Weltgebetstreffen in Assisi am 20. September einging. Darin bezeichnete der Papst Gleichgültigkeit als "große Krankheit unserer Zeit". Sie sei ein "Virus, das lähmt, das unbeweglich und unempfindlich" mache. Gegen diese Krankheit helfe laut Meiering nur eine Therapie: Barmherzigkeit.

Dazu müssten die Menschen vor allen Dingen selbstloser werden und auch agieren. "Wir müssen uns aus dem Gefängnis unseres Ichs befreien, wir müssen Luft hereinlassen in den Mief unserer bürgerlichen Selbstgenügsamkeit und satten Zufriedenheit. Scheuen wir uns nicht, uns belästigen zu lassen von der Not, beschmutzt zu werden von dem Dreck der Armut", sagte Dominik Meiering, der das Generalvikariat mit über 500 Mitarbeitenden seit dem 22. Februar vergangenen Jahres leitet. Gleichzeitig ist er Moderator der Kurie.

Umrahmt wurde die Vesper musikalisch durch den Regionalkantor Michael Landsky, der von dem Trompeter Waldemar Jankus aus Mönchengladbach unterstützt wurde. Werke von Sebastian Bach und Max Reger erklangen in der Liturgie. An der Prozession und Liturgie beteiligen sich seit 30 Jahren Angehörige der Michaelsbruderschaft, des Deutschen Ordens, Ritter und Damen des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Ritter und Damen des Malteserordens und Ritter des Johanniterordens in ihren Ordensmänteln.

Dominik Meiering wurde am 31. Januar 1970 in Rhede im Kreis Borken geboren, wuchs aber im Rheinland, in Bergisch Gladbach, auf. Dort besuchte er das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Von Kindheit an war er dem Kölner Dom eng verbunden: sowohl als Mitglied des Domchores als auch als Ministrant. Nach dem Abitur 1989 nahm er das Studium der Theologie und der Kunstgeschichte in Bonn und Fribourg auf.

(NGZ)
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