Neuss Gesundes für die Pause

Neuss · Nach den Osterferien startet an drei Neusser Schulen das EU-Schulobstprogramm. Die Schüler bekommen dann eine Portion Obst und Gemüse pro Tag. Die NGZ sagt, was grundsätzlich in eine ordentliche Butterbrotdose gehört.

 Ernährungsexpertin Janine Schmidt weiß, was Kinder mögen.

Ernährungsexpertin Janine Schmidt weiß, was Kinder mögen.

Foto: Lothar Berns

An der Karl-Kreiner-Grundschule gab es bereits einen Probetag, und auch an der Geschwister-scholl-Grundschule und der Schule am Wildpark bereiten sich Schüler und Lehrer auf ein neues, gesundes (Schul-)Leben vor. Voraussichtlich nach den Osterferien soll das von der nordrhein-westfälischen Landesregierung mitfinanzierte EU-Schulobstprogramm starten. Drei Neusser Schulen wurden als Pilotschulen für die erste Programmrunde ausgewählt. Dort bekommen die Schüler demnächst 100 Gramm Obst und Gemüse pro Tag geliefert, das sie gemeinsam mit den Lehrern im Unterricht zubereiten. 100 Gramm entsprechen etwa zwei kleinen Äpfeln, einer großen Banane oder einer dicken Paprika.

355 Grund- und Förderschulen aus NRW nehmen an dem Projekt teil, 760 hatten sich beworben. Ziel, sagt die Landesregierung, ist es, Kindern so früh wie möglich beizubringen, wie gesunde Ernährung funktioniert und schmeckt. Dass Möhren zum Beispiel unter der Erde wachsen und keineswegs dasselbe wie Karotten sind, lernen die Schüler im begleitenden Unterricht. Juliane Schmidt, Kinderkrankenschwester am Lukaskrankenhaus, Diplom-Oecotrophologin und Beraterin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, hält das Schulobstprogramm für eine gute Idee. "Das Problem ist nämlich, dass immer weniger Eltern ihre Vorbildfunktion beim Essen wahrnehmen", sagt die zweifache Mutter. "Wie sollen Kinder frische, gesunde Nahrungsmittel schätzen lernen, wenn zu Hause hauptsächlich Fertigprodukte auf den Tisch kommen?"

Grundlage für einen ausgewogenen Speiseplan ist die so genannte Ernährungspyramide. Juliane Schmidt sagt: "Eine Portion Süßes oder Knabberkram pro Tag ist für Kinder erlaubt." Für Fette und Öle gilt: zwei Portionen am Tag. Ein Esslöffel Öl oder Butter entspricht einer Portion. Eier, Fleisch, Wurst und Fisch: eine Portion, wobei eine Fleischportion in etwa so groß ist wie ein Kinder-Handteller. Milch und Milchprodukte: drei Portionen am Tag. Gemüse und Hülsenfrüchte: zwei Portionen. Obst: zwei Portionen plus eine Portion Saft. Brot, Getreideflocken, Reis, Kartoffeln und Nudeln: fünf Portionen. "Was ganz oft vergessen wird, gerade für Schüler aber besonders wichtig ist, das Trinken", sagt Schmidt. Sechs große Gläser pro Tag sollten es schon sein. Ideal sind Wasser und ungesüßte Früchte- und Kräutertees.

Was Eltern ihren Kindern in die Butterbrotdose legen können, verrät die Oecotrophologin den NGZ-Lesern an dieser Stelle.

(NGZ)
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