Neuss Glanzvoll ins Jubiläumsjahr

Neuss · Mit ihrem Winterkonzert im ausverkauften Zeughaus eröffnete die Bürgergesellschaft die Feiern zu ihrem 150-jährigen Bestehen. Die musikalischen Gäste aus Düsseldorf spannten einen Bogen von Händel bis "Indiana Jones".

 Das Winterkonzert mit dem Orchester der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat zwar schon seit sechs Jahren seinen festen Platz im Veranstaltungskalender.

Das Winterkonzert mit dem Orchester der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat zwar schon seit sechs Jahren seinen festen Platz im Veranstaltungskalender.

Foto: NGZ

Mit einem stimmungsvollen Auftakt ging die Bürgergesellschaft in ihr Jubiläumsjahr. Das Winterkonzert mit dem Orchester der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat zwar schon seit sechs Jahren seinen festen Platz im Veranstaltungskalender der "Bürger", aber bot jetzt im Zeughaus auch einen wunderbaren Start für die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen.

 Hans-Michael Piper, Rektor der Heinrich-Heine-Universität (l.), erlebte mit Ehefrau Henriette sein erstes Winterkonzert, das Silke Löhr (M.) dirigierte. Piper versprach Andrea und Andreas Werhahn (r.), die "Bürger" wieder zu besuchen.

Hans-Michael Piper, Rektor der Heinrich-Heine-Universität (l.), erlebte mit Ehefrau Henriette sein erstes Winterkonzert, das Silke Löhr (M.) dirigierte. Piper versprach Andrea und Andreas Werhahn (r.), die "Bürger" wieder zu besuchen.

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Die Mischung von klassischen Werken (und in diesem Fall Filmmusik) und gesellschaftlichem Ereignis machte auch jetzt aus dem Winterkonzert, was "Bürger"-Präsident Andreas Werhahn an dem Ereignis so schätzt: "Einen Feierabend im Sinne des Wortes." Er hatte daher auch sichtbares Vergnügen daran, die vielen Gäste im ausverkauften Zeughaus zu begrüßen.

Der gute Ruf des Abends ist längst auch über den Rhein geeilt. So war — auch durch die vielen positiven Berichte der Musiker — der Rektor der Heinrich-Heine-Universität, Professor Hans Michael Piper, so neugierig geworden, dass er jetzt zum ersten Mal zum Winterkonzert ins Zeughaus kam. Als Ehrengast, der denn auch gleich versprach, es den Musikern gleich zu tun und eine Tradition zu begründen, indem er ab jetzt jedes Jahr das Winterkonzert besuchen wolle.

Wie wohl und gut aufgehoben sich auch die Orchesterchefin Silke Löhr bei der "Bürger" fühlt, zeigte sie auf amüsante Weise: Zum Abschluss der "Star Wars"-Musik tauschte sie zum großen Vergnügen des Publikums den Dirigierstab gegen ein Laserschwert.

Musikalisch eröffnete das Universitätsorchester aus Düsseldorf den Abend mit der Ouvertüre der "Feuerwerksmusik" von Georg Friedrich Händel. Zwar hatte Händel 1749 für sein Open-Air-Spektakel weit über 100 Musiker aufgeboten, das Universitätsorchester schuf aber mit drei- und vierfach besetzten Oboen, Fagotte, Hörnern und Trompeten im Zeughaus eine ähnlich glänzende Atmosphäre.

Die Bürgergesellschaft war fast ein Vierteljahrhundert erfolgreich, als Edvard Grieg seine berühmte Huldigungsmusik "Aus Holbergs Zeit" (op. 40) schrieb. Die Suite "im alten Stil" und mit nordisch-folkloristischem Ton für reine Streicherbesetzung war nicht nur reizvoll, sondern ließ das Orchester in feinem, gleichwohl üppigem Streicherklang schwelgen. Löhr setzte auf konzentriert ruhige Tempi, das gab den perfekten Soli Ausdruck.

Mit über 60 Musikern noch reicher besetzt als die "Feuerwerksmusik", erfreute das Universitätsorchester mit meisterhaften und zum Teil Oscar-prämierten Filmmusiken von John Williams. Big-Band-Sound eröffnet den "Krieg der Sterne". Für nahezu alle Filme Steven Spielbergs hat Williams gearbeitet. Mit kammermusikalischer Zurückhaltung ging er für "Schindlers Liste" an die Arbeit und schrieb ein wunderbares Violinsolo. Im Zeughaus bestach Hanna Gärtner, die Konzertmeisterin, zu Harfenarpeggien mit diesem unvergesslichen Zeugnis. Das Finale mit dem Soundtrack zu "Indiana Jones" verbreitete wieder Jubiläumsglanz.

(NGZ)
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