Neuss Glehner Schützenpräsident Tokloth tritt zurück

Neuss · Hubert Tokloth ist mit Herzblut dabei, wenn seine Hilfe gebraucht wird. 30 Jahre war er im Vorstand des Schützenvereins Glehn aktiv, 2012 sprang der damalige Vizepräsident in die Bresche, um nach dem plötzlichen Tod von Udo Brockers das Präsidentenamt zu übernehmen. 2014 wurde Hubert Tokloth wiedergewählt. Doch nun, zwei Jahre vor dem Ende seiner dreijährigen Amtszeit, hat der 78-Jährige eine schwere und für den Verein weitreichende Entscheidung getroffen. "Ich gebe aus Alters- und gesundheitlichen Gründen mein Amt als Präsident im Oktober ab", sagt der 78-Jährige. "Ich merke, dass bei der Bewältigung der Aufgaben mein Nervenkostüm etwas mehr strapaziert wird als es früher der Fall war", erklärt der Scherfhausener.

 Präsident Hubert Tokloth (r.) und Vize Christoph Schönges.

Präsident Hubert Tokloth (r.) und Vize Christoph Schönges.

Foto: L. Berns

In schwerer Zeit hatte Hubert Tokloth nach Brockers Tod das Ruder des Schützenvereins übernommen. Der frühere Sozialamtsleiter ist auch Geschäftsführer im Bürgerbus-Verein. "August Heidemanns, Udo Brockers und Hubert Tokloth waren oder sind als Präsident alles Idealisten, sie haben viel für den Schützenverein Glehn geleistet", betont Vizepräsident Christoph Schönges, Nun stellt sich die Frage, wie es weiter geht. Ein Nachfolger steht nicht in den Startlöchern, Gespräche werden geführt. Wiederholt wurde der Name Christoph Schönges genannt. Der 44-Jährige sprang vor drei Jahren ebenfalls spontan ein, als Hilfe nötig war. Er unterstützte im Vorstand, wurde Tokloths Nachfolger. "Doch schon damals habe ich erklärt, dass ich nicht als Kronprinz für das Präsidentenamt zur Verfügung stehe", sagt Schönges. Und dabei bleibt es - "nach Gesprächen mit meiner Familie und mit Hubert Tokloth. Wir haben zwei Kinder, ich bin beruflich eingespannt. Wir haben kräftig in das Unternehmen investiert", begründet der selbständige Gärtnermeister.

Zugleich erklärt Schönges, dass er bereit ist, den Verein kommissarisch zu führen. "Schön wäre es, wenn der neue Präsident bis zur Abrechnungsversammlung am 23. Oktober feststehen würde. Aber wir wollen uns nicht unter Druck setzen lassen. Wenn nötig, nehmen wir uns bis zum nächsten Jahr Zeit, um in Ruhe eine Lösung finden", so Schönges, der betont: "Es wird auch ohne Präsidenten weitergehen, es wird kein Chaos geben." In den vergangenen Jahren wurden nämlich, wie Präsident und Vizepräsident erklären, Weichen gestellt. Der Vorstand wurde bereits verjüngt und von acht auf zehn Mitglieder erweitert. "Dadurch konnten wir die Arbeit auf mehr Schultern verteilen", erläutert der Vizepräsident. Der geschäftsführende Vorstand wurde von drei auf vier Mitglieder verstärkt. Hubert Tokloth hat die rund 850 Schützen aufgerufen, "dass alle gemeinsam - Vorstand und Schützen - einen Nachfolger finden". Was muss der Neue mitbringen? "Idealismus, familiären Rückhalt", sagt Christoph Schönges, "und natürlich Zeit".

(NGZ)
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