Neuss Goodrich-Mitarbeiter kämpfen um Standort

Neuss · Betriebsrat legt Alternativpläne für den Standort Neuss vor. Management bleibt bei seinem Vorhaben.

 Bei Goodrich Control Systems, das zu UTC Aerospace Systems gehört, soll 2019 am Neusser Standort Schluss sein.

Bei Goodrich Control Systems, das zu UTC Aerospace Systems gehört, soll 2019 am Neusser Standort Schluss sein.

Foto: woi

Der Betriebsrat des Luftfahrt-Zulieferers Goodrich Control Systems und die IG Metall wollen die geplante Schließung des Neusser Standorts mit einem neuen Vorstoß abwenden. Jetzt liegt das vom Betriebsrat in Auftrag gegebene Gutachten der Unternehmensberatung Koll und Sar vor. Die Unternehmensberater haben Alternativen zur Betriebsschließung geprüft. Gewerkschaftssekretär Ralf Keller gibt sich kämpferisch: "Ein Erhalt des Standorts wäre mit dem konkret vorgeschlagenen Alternativkonzept in den nächsten Jahren profitabel und sinnvoll."

Goodrich gehört seit 2012 zur United Technologies Corporation (UTC), in deren Aerospace-Sparte der Luftfahrt-Zulieferer eingegliedert wurde (UTC Aerospace Systems). Der Mutterkonzern hat seinen Sitz in Charlotte (North Carolina/USA). Die geplante Schließung des Standorts Neuss soll zum 30. Juni 2019 erfolgen. Das Unternehmen hat auf Anfrage unserer Redaktion den Zeitplan bestätigt und mitgeteilt, dass bestimmte Unternehmensteile an einen bestehenden Standort von UTC Aerospace Systems in Marston Green in England verlagert werden sollen. Das Unternehmen spricht mit Blick auf den Standort von 135 betroffenen Arbeitsplätzen in Neuss, die IG Metall von 145. Eine solche Verlagerung müsse aus wirtschaftlichen Gründen aber gar nicht sein, erklärt Gewerkschaftssekretär Ralf Keller mit Blick auf das nun vorliegende Gutachten. Dieses prognostiziere eine ausreichende Auslastung des Neusser Werks bis mindestens 2022.

Frank Schönrock, Sprecher des Unternehmens, sieht dies anders. "Das Management befindet sich in konstruktiven Gesprächen mit dem Betriebsrat und hat die vorgeschlagenen Alternativpläne geprüft", erklärt er. Die Schlussfolgerung sei allerdings, dass sich die Situation am Standort Neuss durch die Alternativpläne nicht wesentlich ändern würde. "Das Management hält daher an seinen Plänen fest", sagt Schönrock. Man habe begonnen, mit dem Betriebsrat Gespräche über Sozialpläne aufzunehmen.

(abu)
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