Neuss Große Freude über Turmfalken-Nachwuchs

Neuss · Es kommt nicht häufig vor, dass Turmfalken freiwillig Brutkästen zur Verfügung gestellt werden. "Es ist schon etwas Besonderes, wenn man Turmfalken die Möglichkeit gibt zu brüten", sagt Hans-Peter Küsters. Vor vier Jahren hat er seinen Garten- und Landschaftsbau Küsters an seine Söhne Alexander und Sebastian übergeben. Seit sechs Jahren hängt allerdings schon ein Brutkasten für Turmfalken in acht Meter Höhe an einer alten Scheune auf dem Firmengelände. Die Küsters haben immer wieder Turmfalken in ihrer Region gesichtet und kamen daher auf die Idee, den Vögeln eine Brutmöglichkeit zu geben. Gerade für Turmfalken wird es nämlich immer schwieriger, geeignete Plätze für die Fortpflanzung zu finden, so Küsters.

 Na, was ist denn da los? Der Turmfalke schaut neugierig hin.

Na, was ist denn da los? Der Turmfalke schaut neugierig hin.

Foto: Küsters

Turmfalken bevorzugen hochgelegene Brutplätze, wie Kirchtürme oder andere hohe Gebäude mit einer zugänglichen Öffnung oder Nische. Da aber gerade neu gebaute Scheunen immer weniger Öffnungen oder Nischen besitzen, sei es sehr schwer für Turmfalken, geeignete Brutplätze zu finden. Das ist ein Grund, warum der Brutkasten so gut angenommen wird. Denn erst vor Kurzem gab es wieder Nachwuchs bei den Küsters. Fünf Jungtiere kamen zuletzt zur Welt. Doch die waren dieses Jahr schon wieder sehr schnell weg, sagt Küsters.

Es sei zwar normal, dass die Jungtiere nach dem Fliegenlernen die Eltern sehr schnell verlassen, doch dieses Jahr ging eben alles noch ein wenig schneller. Normalerweise werden die Jungtiere von ihren Eltern nach dem Schlüpfen noch vier Wochen gefüttert, nach dem Verlassen des Nestes dann ebenfalls noch vier weitere Wochen. Was zurück bleibt, sind dann nur die Eltern. Seit dem ersten Jahr brüten sie in dem Kasten, nur im vergangenen Jahr gab es einen Ausfall, dies kann sich der Garten- und Landschaftsbauer jedoch nicht erklären. Umso größer ist daher die Freude bei den Küsters, dass wieder neue Jungvögel zur Welt gekommen sind.

Damit es den Vogeleltern und ihrem Nachwuchs in ihrem Zuhause auch richtig gut geht, wird der Kasten einmal jährlich gereinigt. Für Nahrung muss nicht gesorgt werden, denn die Falken jagen Feldmäuse und andere Wühlmäuse, sehr zur Freude der Landwirte. Nun müssen die Küsters erst einmal neun bis zehn Monate bis zum nächsten April und Mai warten. Dies ist die klassische Zeit, in der die Turmfalken ihre neuen Eier legen.

(NGZ)
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