Neuss Grüne fordern koordinierte Hilfe für Flüchtlinge

Neuss · Es mangelt nicht an Hilfsbereitschaft in Neuss. Zahlreiche Gruppen und Initiativen sind bereit, Flüchtlingen zu helfen und tun das auch bereits, aber es fehlt noch an Koordination der Hilfen. Das ist wohl das wesentliche Fazit des zweiten Runden Tisches Asyl des Grünen Kreisverbandes.

Sprecherin Agnes Groschke-Faruß konnte einige kundige Kommunalpolitiker und interessierte Bürger begrüßen, die von ihren Erfahrungen berichteten. Ein Wunsch der Anwesenden war es, den Menschen, die in immer größerer Zahl kommen, möglichst früh Hilfen anzubieten. Problematisch ist aber, dass Integrationskurse und andere Weiterbildungsmaßnahmen erst angetreten werden können, wenn über den Asylantrag entschieden wurde. Da das mehrere Monate dauert, haben die untergebrachten Flüchtlinge keine Möglichkeit, sich schnell zu integrieren.

Die ärztliche Versorgung war auch ein großes Thema in der Runde. Laut Landtagsbeschluss können die Kommunen darüber entscheiden, ob die Flüchtlinge in der gesetzlichen Krankenkasse versichert werden. Damit könnten sie auch die Gesundheitskarte bekommen, ohne die sie weiter nur mit Behandlungsschein versorgt werden. Der Antrag für die Einführung der Gesundheitskarte in Neuss ist zwar schon einmal gescheitert, aber Susanne Benary-Höck nahm den Auftrag aus der Runde mit, sich noch einmal für einen einfacheren Zugang der Flüchtlinge zu einer ärztlichen Versorgung einzusetzen.

Auch das Thema Arbeit ist für Flüchtlinge schwierig. Vor allem Jugendliche brauchen Unterstützung.Immerhin: Die Arbeitsagentur kann in Maßnahmen zur Berufsvorbereitung vermitteln. Die Idee, Flüchtlinge in Ehrenämter zu vermitteln, um so Sprachanlässe und sinnvolle Beschäftigung zu bieten, traf auf Zustimmung, allerdings sind versicherungstechnische Hürden zu nehmen.

(tboe)
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