Neuss Grüne wollen Kölner für das Umweltdezernat

Neuss · Vor Ende des Auswahlverfahrens haben sich die Grünen festgelegt. Ihr Vorschlag beschäftigt nun andere Parteien.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat sich bei der Suche nach einem neuen Umweltdezernenten festgelegt. Sechs Kandidaten, die unter den 22 Bewerbern ausgesucht und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden waren, hat die Mannschaft um den Fraktionsvorsitzenden Michael Klinkicht "den Puls gefühlt". Am Ende setzten die Grünen, denen bei dieser Personalie das Vorschlagsrecht zusteht, dem Vernehmen nach einen - auch kommunalpolitisch schon erfahrenen und in Verbraucherthemen versierten - Kölner auf Platz eins ihrer Liste. Diese Angabe aber will der Fraktionsvorsitzende weder bestätigen noch dementieren, wie er betont. Denn das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Dem ersten Vorstellungsgespräch folgen weitere. Die CDU, die mit den Grünen im Rat die Mehrheit hat, hat nach Angaben der Fraktionsvorsitzenden Helga Koenemann fünf Bewerber für Montag, 1. Juni, in ihre Fraktionssitzung eingeladen. Der Favorit des Koalitionspartners sei natürlich auch dabei, bestätigt Koenemann. Aber das bedeute keine Vorfestlegung. "Wir wollen das mitentscheiden", sagt sie. Sollte die größte Ratsfraktion zu einem ganz anderen Ergebnis kommen als ihr Partner, müsste noch einmal neu verhandelt werden. Auch deshalb werden - zumindest öffentlich - keine Namen gehandelt.

Die Mehrheit für eine Wahl wäre zwar gesichert, wenn sich CDU und Grüne einig sind, doch soll der neue Beigeordnete von einer möglichst großen Zustimmung im Rat getragen. Deshalb müssen fünf Bewerber am Montag, 8. Juni, noch einmal ran. Nur knapp zehn Tage vor der angestrebten Wahl durch den Rat, präsentieren sie sich auch in der SPD-Fraktion und bei der Partei "Die Linke". Der Personenkreis ist nicht identisch, aber es gibt eine große Schnittmenge, hieß es. Die Fraktionen "Alternative für Deutschland" (AfD) und FDP verzichten auf eine Vorstellungsrunde. Eine Haltung, die SPD-Fraktionschef Arno Jansen nicht nachvollziehen kann. Seine Fraktion wollte frühestens im Herbst über die Vergrößerung des Beigeordnetenkollegs, in dem zuletzt zwei Stellen unbesetzt geblieben waren, entscheiden, die FDP ist strikt dagegen. Aber nun sei es wie es sei, sagt Jansen, der Verweigerungshaltung für keinen guten Stil hält. "Wir hören uns die an und entscheiden mit."

(-nau)
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