Neuss Gütesiegel für Krankenhauskost

Neuss · Die Küche des Johanna-Etienne-Krankenhauses trägt nach entsprechenden Prüfungen nun das Siegel "Kompetenz richtig essen".

 Jörg Jendrny ist Leiter der Küche der St.-Augustinus-Kliniken. Der Betrieb hat die Prüfer der Gütegemeinschaft Ernährungs-Kompetenz überzeugt.

Jörg Jendrny ist Leiter der Küche der St.-Augustinus-Kliniken. Der Betrieb hat die Prüfer der Gütegemeinschaft Ernährungs-Kompetenz überzeugt.

Foto: WOI

Die Küche im Johanna-Etienne-Krankenhaus ist sehr gut: Diese Bestätigung haben die Küchenbetriebe der St.-Augustinus-Service GmbH am Standort Neuss jetzt auch schriftlich. Nadine Balzani, Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft Ernährungs-Kompetenz hat Jörg Jendrny, den Leiter der Küchenbetriebe der St.-Augustinus-Kliniken, und sein Team mit dem RAL Gütezeichen "Kompetenz richtig Essen" ausgezeichnet und die entsprechende Urkunde überreicht. Damit ist das Johanna-Etienne-Krankenhaus nach eigenen Angaben die erste Klinik im Rhein-Kreis Neuss, die dieses Qualitätssiegel erhalten hat.

Die Küche der St.-Augustinus-Service GmbH in Neuss produziert täglich rund 1800 Essen und versorgt neben dem "Etienne" auch das St.-Alexius-/St.-Josef-Krankenhaus, die angeschlossenen Tageskliniken, 300 Menschen in Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie das Haus St. Georg. Auch im neuen Demenz-Zentrum auf der Furth, das im Dezember eröffnet wird, kommt dann das Essen auf den Tisch.

Ende 2014 hatten Jendrny, Chef von 300 Mitarbeitern, und Theo Sandkaulen, Geschäftsführer der St. Augustinus-Service GmbH, sowie alle Mitarbeiter sich vorgenommen, den freiwilligen Weg zur Zertifizierung einzuschlagen. "Wir waren schon davon überzeugt, dass wir gesundes Essen produzieren", so Jendrny. Aber um sich das zertifizieren zu lassen, kamen alle Prozesse auf den Prüfstand. Die Diätassistentinnen haben dafür die Rezepturen aller Speisepläne ausgewertet. Um das Gütesiegel zu erhalten, mussten Rolf Stähn, Leiter der Küchenbetriebe Neuss, sowie Thorsten Clever, Küchenleiter im "Etienne" aber noch weit mehr leisten. "Denn wir überprüfen sowohl die Lebensmittelsicherheit als auch die -qualität", erklärt Nadine Balzani.

Sind Obst und Gemüse frisch, werden Lebensmittel aus der Region bezogen, arbeiten qualifizierte Fachkräfte in der Küche, wie läuft die Warenannahme, wie werden Produkte gelagert - all' diese Prozesse kamen auf den Prüfstand für die Zertifizierung.

"Das Johanna-Etienne hat ein sehr gutes Ergebnis erzielt", so Balzani. "Hier wurden nicht nur die Pflichtpunkte erfüllt, sondern auch Zusatzpunkte." Das Cook-and-Chill-System - der Fachterminus für das Verfahren der Gemeinschaftsverpflegung zum Kochen und Kühlen - am "Etienne" halte zudem die Speisen warm, ohne dass Nährwerte verloren gehen.

Welche Bedeutung das Gütesiegel auch für die Außenwirkung eines Krankenhauses hat, betont Sandkaulen: "Wer aus dem Krankenhaus kommt, wird meist nicht als erstes gefragt, welche Firma beispielsweise das Hüftgelenk hergestellt hat. Oft ist wichtiger: Hat das Essen geschmeckt und war die Klinik sauber?" Daher unterstützte die Geschäftsführung diesen Zertifizierungsprozess von Beginn an.

Eine Selbstverständlichkeit sei das nicht, weiß Balzani. Es koste nun einmal etwas mehr, wenn es qualifiziertes Küchenpersonal beschäftige und hochwertige Produkte einkaufe. Aber dann gibt es neben einem Zertifikat eben auch noch andere Anerkennung, wie Klinikleiterin Dr. Simone Palmer schilderte. So habe kürzlich ein Hotelberater im "Etienne" gegessen, der sonst im Fünf-Sterne-Segment arbeitet. Palmer: "Mit seiner Expertise bestätigte auch er, dass wir außergewöhnlich gutes Essen anbieten."

(NGZ)
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