Knacki Deuser "Guter Humor trifft nicht nur die Zielgruppe"

Neuss · Der Comedy-Veteran tritt morgen im Albert-Einstein-Forum auf und startet am 24. Juni in Kaarst eine neue Show.

Herr Deuser, Sie haben Leistungssport betrieben und studierten später BWL - wie kamen Sie eigentlich auf die Comedy-Schiene?

Knacki Deuser Rückblickend war es die logische Folgerung. Der Leistungssport hat mir die nötige Disziplin beigebracht, um so lange in diesem Geschäft zu überleben. Das Studium hat mir beigebracht: Wenn du den Job, den du willst, nicht bekommst, dann mach es halt selber. Und nach zehn Semestern voller mathematischer Funktionen, juristischer Paragrafen und absurden Marketing-Strategien brauchte ich dringend was zum Lachen.

Mit NightWash wurden sie populär. Freuen Sie sich auf die neue Mixed-Show "Kurz und Knacki" in Kaarst, eine Reihe, die am 24. Juni mit Nachwuchstalenten wie Chris Tall und C. Heiland startet?

Deuser Kaarst hat mich schon ein wenig überreden müssen, wieder eine Mixshow zu starten, aber jetzt, wo es soweit ist, freue ich mich doch wieder richtig drauf. Moderieren ist einfach ein anderer Job als sein Solo zu spielen. Als Moderator und Produzent ist man letztendlich für alles verantwortlich und sollte sich selber aus dem Spotlight rausziehen. Was mir jedoch immer schon Spaß gemacht hat, ist die Zusammenstellung von Shows und das Aufspüren guter Künstler. Zum Beispiel Chris Tall füllt im Moment schon große Hallen. Aber wir haben ihn noch rechtzeitig bekommen!

Wie erkennen Sie bei jungen Menschen eine Begabung zum Lustigsein?

Deuser Man muss einfach hinschauen und zuhören. "Lustigsein" alleine reicht nicht. Man muss die Arbeit auch als Job verstehen und ein Gefühl für seine Zuschauer aufbauen. Ansonsten ist es mir enorm wichtig, dass ich eine Entwicklung erkenne (keiner wird innerhalb von Monaten groß) und sie über eine gewisse Originalität verfügen.

Können Sie aus einem Pool junger Talente schöpfen für "Kurz und Knacki"?

Deuser Deutschland hat so viel mehr Talente als wir glauben. Man muss ihnen nur eine Chance geben und das hat mich schon immer gereizt. Eins ist mir in diesem Zusammenhang enorm wichtig: es geht mir nicht nur um "junge Talente". Dieses ständige Konfektionieren von Shows hat mich schon immer genervt. Ich bin überzeugt, dass guter Humor alle Menschen trifft und nicht nur eine passende Zielgruppe. Bei "Kurz & Knacki" geht es um "Talente" und "neue Gesichter". Egal ob die 17, 28, oder 53 Jahre alt sind.

Was bietet Ihr Programm "Seltsames Verhalten"?

Deuser Natürlich ist die Show unfassbar lustig! Aber denkt das insgeheim nicht jeder Künstler von seiner Show? Was neu ist, ist jedoch die Art der Show. Ich habe jedes Mal einen Special-Guest mit dabei, der ähnlich wie bei einem Konzert als Vorgruppe fungiert. Nach einer kurzen Umbaupause geht es dann mit meinem Act weiter, der etwa 70 Minuten dauert. So kenne ich das aus den USA und so spiele ich jetzt immer meine Shows. Ich kann nur sagen, dass sich bis jetzt noch niemand beschwert hat, eher im Gegenteil. So ein Abend macht richtig Druck und entlässt die Zuschauer letztlich immer mit einem guten Gefühl. Wie gesagt: Lachen ist Live!

RUDOLF BARNHOLT STELLTE DIE FRAGEN.

(NGZ)
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