Neuss GWG baut auf der Furth 92 Wohnungen

Neuss · An der Fesserstraße sowie an Freiheits- und Salierstraße engagiert sich die Genossenschaft für preiswerten Wohnraum. Als Bauherr für Kitas unterstützt sie als Partner auch die Stadt beim Thema Kinderbetreuung.

 Auftakt zu vielen Richtfesten: Marc Dietrich (DRK), Bürgermeister Reiner Breuer, Architekt Richard Wichmann und die GWG-Vorstände Stefan Zellnig und Ulrich Brombach (hintere Reihe, v.l.) feierten den Baufortschritt der Kita "Mullewapp"

Auftakt zu vielen Richtfesten: Marc Dietrich (DRK), Bürgermeister Reiner Breuer, Architekt Richard Wichmann und die GWG-Vorstände Stefan Zellnig und Ulrich Brombach (hintere Reihe, v.l.) feierten den Baufortschritt der Kita "Mullewapp"

Foto: GWG

Richtfest bei der GWG - das wird es künftig auch auf der Furth häufiger geben. Denn die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft errichtet ab 2018 an der Fesserstraße sowie an Salier- und Freiheitsstraße insgesamt etwas mehr als 90 Mietwohnungen. Beiden Vorhaben stimmte der Planungsausschuss am Mittwochabend einstimmig und begeistert zu.

Vorab gab es ein Lob von Bürgermeister Reiner Breuer. Anlass dazu bot ihm am Dienstag das Richtfest für den Neubau der viergruppigen Kita "Mullewapp" an der Eichendorffstraße im Dreikönigenviertel, in der das DRK ab 2017 mehr als 80 Kinder betreuen wird. Die GWG engagiere sich nicht nur seit langem beim Bau öffentlich geförderten und preisgedämpften Wohnraums, sagte Breuer auch mit Blick auf das Mehrfamilienhaus der GWG mit 23 Wohnungen, das direkt neben der Kita an der Weberstraße errichtet wird. Neuerdings, so ergänzte Breuer, sei die GWG auch ein Partner der Stadt bei der Sicherstellung der Kinderbetreuung. Auch in Weckhoven baut die GWG eine Kita für die Stadt.

Doch das Soziale hat bei der GWG noch mehr Facetten. So wird, wie Ulrich Brombach vom Vorstand erklärt, an der Fesserstraße auch die erste Wohngruppe für an Demenz erkrankte Menschen entstehen, "deren Bewohnern kein Betreiber übergestülpt wird". Nein, diese Wohngruppe mit Platz für insgesamt zehn Personen soll sich eigenverantwortlich managen. "Basisdemokratisch", sagt Brombach - vielleicht mit etwas Unterstützung von Angehörigen.

Das Projekt Fesserstraße, das mit dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan eine Hürde genommen hat, scheint schon jetzt ein Liebling der Politik zu sein. Denn die GWG baut nicht auf der grünen Wiese neu, sondern schließt unter dem Stichwort Nachverdichtung an der Ecke zur Römerstraße eine Lücke in der Bebauung. So entsteht, vorne eine, wie es Ingrid Schäfer formulierte, "schöne Einheit an einer städtebaulich interessanten Ecke" und hinter der fünfgeschossigen Zeile, wie Roland Kehl (Grüne) ergänzte, ein "wirklich lärmberuhigter Innenhof." Von den gut 50 Mietwohnungen - viele davon für ein bis zwei Personen gedacht - wird gut ein Drittel öffentlich gefördert.

Auch das GWG-Vorhaben an Salier- und Freiheitsstraße genießt schon mit dem ersten Schritt, dem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, die Sympathien der Politik. In drei Mehrfamilienhäusern sollen dort in Nachbarschaft zum Marie-Curie-Gymnasium 42 Wohneinheiten entstehen, die Hälfte davon mit öffentlicher Förderung. Die Fläche von knapp einem Hektar Größe sei der GWG von der Stadt angeboten worden, erklärt Vorstandsmitglied Stefan Zellnig. Dieses Areal ist noch als Erweiterungsfläche für eine Berufsschule gewidmet, wird aber aktuell für eine Kita genutzt, die dort provisorisch untergebracht ist, bis "ihr" Neubau fertig wird. Roland Sperling (Linke) freut sich über den hohen Anteil von öffentlich gefördertem Wohnraum. Warum, so fragte er, "schafft das der Bauverein nicht?"

(-nau)
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