Neuss Handwerker ehren Top-Nachwuchs

Neuss · Kreishandwerkerschaft würdigt Junghandwerker bei der Jahresbestenfeier.

Klaus Koralewski (r.), stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, mit den Jahresbesten im S-Forum.

Klaus Koralewski (r.), stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, mit den Jahresbesten im S-Forum.

Foto: G. Salzburg

Als Mara Laeven ihr Abiturzeugnis in Händen hielt, war klar, wo der Weg hingeht: an die Uni. "Die Frage, etwas anderes zu machen, hat sich irgendwie nie gestellt", sagt sie rückblickend. Doch nach anderthalb Semestern "Internationales Marketing" in Venlo brach die 21-Jährige ab. "Ich habe die weiße Flagge gehisst", sagt sie. Der Ausweg: eine Friseurlehre im Salon ihrer Stiefmutter in Neuss. "Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte", sagt Laeven. Und ihre Stiefmutter lobt: "Sie hat ein außergewöhnliches Talent."

Das sahen auch die Prüfer so. Laeven konnte die Ausbildung von drei auf zwei Jahre verkürzen. Ihre Gesellenprüfung in diesem Jahr legte sie als Beste ihres Jahrgangs ab. Die 21-Jährige ist eine von 27 Junghandwerkern, die bei der Jahresbestenfeier der Kreishandwerkerschaft Niederrhein im S-Forum der Sparkasse Neuss ausgezeichnet wurden. Um Jahresbester zu werden, reicht es nicht aus, in seiner Innung die beste Prüfung abzulegen. Ausgezeichnet werden nur Abschlussprüfungen, die mindestens mit der Note "gut" bestanden wurden.

"Wir feiern heute die talentiertesten jungen Handwerker am Niederrhein", sagte Kreishandwerksmeister Rolf Meurer. "Ich wünsche Ihnen, dass sie nicht nur heute auf dem Treppchen stehen, sondern auch in Zukunft - privat und beruflich." Den Gesellen stünden nun alle Wege offen: Sie können studieren, den Meister oder Fortbildungen zum Techniker und Betriebswirt des Handwerks machen.

Die Gastredner nutzten die Gelegenheit für ein Loblied aufs Handwerk. Allen voran der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Lutz Lienenkämper. "Ohne Handwerk würde nichts funktionieren." Kommunen seien nur "lebenswert, wenn vor Ort ein starkes Handwerk vorhanden ist", sagte er. - Mara Laeven geht ihren Weg weiter: Ab Januar besucht sie die Meisterschule. Danach möchte sie sich selbstständig machen, eventuell den Salon ihrer Stiefmutter übernehmen. Und vielleicht gehört irgendwann eine ihrer Auszubildenden zu den Jahresbesten.

(jahu)
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